Süddeutsche Zeitung

Corona im Landkreis Dachau:PCR-Tests werden knapp

Die hochansteckende Omikron-Variante lässt die Infektionszahlen im Landkreis weiter steil in die Höhe schießen

Die Inzidenz im Landkreis Dachau steigt aufgrund der Omikron-Variante weiter stark an. In den vergangen sieben Tagen wurden laut Landratsamt 1200 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner vermerkt. Die zeitnahe und individuelle Nachverfolgung jedes einzelnen Falls sei nicht mehr möglich, teilte die Pressesprecherin Sina Török mit. Aktuell sei die kritische Infrastruktur noch nicht beeinträchtigt. Klinken, Pflegeheime, Schulen und Kitas, sowie vulnerable Gruppen sollten deshalb weiterhin mit "absoluter Priorität" behandelt werden, so Török.

In den Testlaboren kommt es immer wieder zu Verzögerungen. Die "Koordinierungsgruppe Pandemie" unter Leitung von Landrat Stefan Löwl ruft deshalb dazu auf, PCR-Tests nur bei "konkretem Bedarf" durchzuführen. Zum Freitesten aus der Quarantäne genüge ein Schnelltest. "Auch ein heller oder dünner positiver Strich im Testfeld ist ein positiver Befund", erklärt Maximilian Lernbecher, Sprecher der Apotheker im Landkreis Dachau. In diesem Fall sei es sinnvoll, einen weiteren PCR-Test an einer Teststelle oder beim Hausarzt vorzunehmen.

Das Gesundheitsamt bittet alle Betroffenen, sich an die Maßnahmen zu halten und bei ernsten Symptomen telefonischen Kontakt zu einem Arzt aufzusuchen. Außerhalb der Sprechzeiten ist der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns unter 116 117 zu erreichen.

Erneuter Aufruf zum Impfen

Die Mitglieder der Koordinierungsgruppe rufen dazu auf, sich umgehend impfen zu lassen: "Egal ob Erst-, Zweit- oder Drittimpfung. Jede Impfung schützt und hilft!", heißt es in der Pressemitteilung des Landrats. Beide Impfzentren bieten kurzfristig Termine an. Am Samstag, 22. Januar, findet eine Impfaktion am Helios-Amper-Klinikum in Markt Indersdorf statt. Am folgenden Wochenende, 28. Januar, ist eine weitere Impfaktion in der Gemeinde Weichs geplant. Experten und Expertinnen betonen, dass die Impfung "zuverlässig gegen einen schweren Verlauf" schütze, auch wenn eine Infektion mit der Omikron-Variante trotz Impfung möglich sei.

Einen Grund zur Sorge geben die sogenannten Spaziergänge von Impfpflichtgegnern, Corona-Leugnern und Verschwörungsgläubigen. Die Ärzte der Koordinierungsgruppe Pandemie betonen: "Sobald sich eine größere Anzahl Menschen trifft, ist das Virus dabei." Omikron sei hochansteckend und auch eine Infektion im Freien sei möglich. Landrat Löwl fordert deshalb alle Bürgerinnen und Bürger auf, Abstand zu halten und Maske zu tragen. "Halten Sie sich an die Spielregeln und die aktuell notwendigen Schutzmaßnahmen, insbesondere Abstand und Maske", appellierte er. "Treffen in größeren Gruppen sind pandemisch eine Gefahr."

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