Süddeutsche Zeitung

"Offene Bühne" in Haimhausen:Tiramisusi und Adrenalin

Junge Talente musizieren in der Kulturkneipe Haimhausen

Marlene Reiser hat die diesjährige "offene Bühne" beim Haimhauser Kulturkreis organisiert. Dort präsentierte sie zuerst den Münchner Singer-Songwriter Bob Eberl. Die Themen seiner Songs reichen vom Wetter bis zu zeitkritischen Themen und dem Rat, "bestimmte Videos nicht zum Wertstoffhof" zu bringen. Locker ging es weiter mit Petra Lewi, die mit ihren musikalischen "Drei-Minuten-Dramen" begeisterte, gekonnt präsentiert mit ihrer Ukulele im Stil der Dreißigerjahre - sowohl in Originalsprache als auch in bairischer Übersetzung. Ihre Vielseitigkeit bewies Petra Lewi nicht nur mit Songs der norwegischen Girl-Group Katzenjammer, sondern auch mit dem bekannten Titel "These Boots are made for Walking" von Nancy Sinatra. Das am Veranstaltungstag erst nachmittags spontan entstandene Duo mit Johannes Jahn am Schlagzeug und Bertrand Koehler (2016 Initiator der Ampercussions in Haimhausen) an der afrikanischen Djembe begeisterte mit effektvollem rhythmischen Zusammenspiel nicht nur die Jugend des kleinen elitären Kreises in der Kulturkneipe. Den zweiten Teil des Abends eröffnete "Marlene Mercedes" in Begleitung ihrer Band mit Eigenkompositionen, einfühlsam vorgetragen mit ihrer ausgeprägten Stimme. Deutsche Texte in "Memo an mich" mit Friederike Lepuschitz am Klavier, der erinnern soll, auch mal dankbar zu sein oder "Immer nur high" mit klangvollem Cello-Solo von Alina Andersohn und Marlene Reiser am Klavier, zeugten von großer Kreativität. Den Refrain von "Adrenalin" sang das Publikum mit, unterstützt von Gitarrist Bob Eberl und Schlagzeuger Johannes Jahn. Es folgte der Singer-Songwriter Michael Bohlmann mit Liedern über das menschliche Dasein: "Die Geburt ist ein Roulette" und seine "Tiramisusi", die einem feschen Italiener auf den Leim geht.

Den Ausblick in die musikalische Zukunft brachte zum Abschluss des Abends Johannes Jahn in seinem Soloprojekt Mandala. Auf einem selbstgebauten großen Soundboard mit diversen Loops wie elektronischen Klängen, nachgeahmten Instrumenten und Schlagzeug-Beats bis zu gelesenen französischen Kochrezepten kombinierte er psychedelisch anmutende Arrangements und ließ seiner musikalischen Fantasie freien Lauf.

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Quelle:
SZ vom 18.05.2019 / SZ
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