Hochwasser:Petition fordert Hilfen für Schäden durch Grundwasser

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In Petershausen kam das Wasser vor allem über die Glonn in die Häuser. In Dachau und Karlsfeld wurde indes das Grundwasser nach oben gedrückt. Für die Versicherung macht das einen Unterschied. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Der Kreisverband der ÖDP will sich mit einer Unterschriftenaktion dafür einsetzen, dass alle, die vom Hochwasser betroffen sind, Hilfen erhalten – egal, auf welchem Weg das Wasser in ihr Haus gelangt ist.

Die Dachauer ÖDP fordert bei den Hochwasser-Soforthilfen eine Gleichbehandlung aller Hochwasserschäden. Konkret sollten Soforthilfen auch für Schäden durch aufsteigendes Grundwasser gezahlt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Dachauer Kreisvorsitzende Lydia Bartmann und Dagmar Hamberger. Viele Landkreisbewohnerinnen und -bewohner, vor allem Karlsfeld und Dachau Süd, fühlten sich vom Staat „ungerecht behandelt“, da die Hochwasser-Soforthilfen nicht gezahlt werden, wenn die Schäden durch aufsteigendes Grundwasser verursacht wurde. Mit einer Petition will die ÖDP das ändern.

Man fordere von der Bayerischen Staatsregierung und dem Bayerischen Landtag „eine Gleichbehandlung aller Hochwasserschäden bei den Soforthilfen“. Ergo: eine Zahlung der Soforthilfen auch für Schäden, die durch aufsteigendes Grundwasser entstanden sind. „Um mit dieser Forderung bei der Staatsregierung gehört zu werden, haben wie eine Online-Petition gestartet“, so Adrian Heim, Mitglied des ÖDP-Kreisvorstands aus Karlsfeld.

Vor allem Dachau-Süd und Karlsfeld sind betroffen

Im Gegensatz zu den hauptsächlich von Hochwasser aus Bächen und Flüssen betroffenen Gemeinden im nördlichen Landkreis seien Karlsfeld und Dachau-Süd bei dem jüngsten Hochwasser vor knapp zwei Wochen „von extrem hohen Grundwasserständen getroffen“ worden. „Es ist für die betroffenen Menschen unerheblich, ob die Schäden am Hausrat durch Flusshochwasser oder hohe Grundwasserstände entstanden sind. Und es ist für die betroffenen Menschen unerheblich, ob Öltanks durch eindringendes Flusshochwasser oder durch aufsteigendes Grundwasser aufgeschwommen sind“, so Adrian Heim. Deshalb könne seine Partei nicht nachvollziehen, „warum Schäden durch aufsteigendes Grundwasser von den Soforthilfen ausgenommen wurden“.

Verschärfend komme hinzu, dass Schäden durch aufsteigendes Grundwasser derzeit nicht versicherbar seien, auch nicht mit einer Elementarschadenversicherung. Als Konsequenz seien, so heißt es in der Pressemitteilung, Menschen mit Grundwasserschäden doppelt benachteiligt: „Ein Versicherungsschutz ist nicht möglich, und Soforthilfen werden nicht gezahlt.“

Die Petition der des Dachauer Kreisverbands der ÖDP kann man unter folgendem Link unterschreiben: www.openpetition.de/petition/online/hochwasserkatastrophe-in-bayern-soforthilfen-auch-fuer-schaeden-durch-grundwasser.

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