Odelzhausen:Unter einem Dach

Der Landkreis und der Zweckverband planen einen Erweiterungsbau für die Real- sowie die Grund- und Mittelschule Odelzhausen. Die Baukosten werden auf knapp 15 Millionen Euro geschätzt.

Von Robert Stocker

Odelzhausen: Die Kreisräte haben der Planung für den Erweiterungsbau der Realschule in Odelzhausen zugestimmt. Der Landkreis trägt 70 Prozent der Kosten. Simulation: Landkreis

Die Kreisräte haben der Planung für den Erweiterungsbau der Realschule in Odelzhausen zugestimmt. Der Landkreis trägt 70 Prozent der Kosten. Simulation: Landkreis

(Foto: DAH)

Ein modernes, lichtes Schulgebäude mit drei Ebenen, eine Mensa und ein großzügig gestalteter Pausenhof - eine virtuelle Version des Erweiterungsbaus für die Realschule Odelzhausen gibt es schon. Sie wurde jetzt im Schulausschuss des Kreistags vorgestellt, der den Planungen zugestimmt hat. Auch die geschätzten Kosten wurden abgesegnet: Sie betragen insgesamt 14,9 Millionen Euro. Der Landkreis übernimmt davon 10,5 Millionen, der Zweckverband Grund- und Mittelschule Odelzhausen muss einen Beitrag von 4,4 Millionen Euro leisten. 70 Prozent der Kosten muss der Landkreis tragen, 30 Prozent übernimmt der Zweckverband.

Die neue Realschule Odelzhausen, die bislang in der Grund-und Mittelschule untergebracht ist, basiert auf einem Kooperationsmodell. Auch beim Erweiterungsbau wollen Landkreis und Kommune zusammenarbeiten. Für den Bau des Projekts schließen Landkreis und Zweckverband einen Vertrag, der wichtige Eckpunkte des Vorhabens regelt. So tritt der Zweckverband als Bauherr auf und finanziert den Anteil für die Grund- und Mittelschule. Der Landkreis übernimmt die Baubetreuung und leistet einen Baukostenzuschuss für die Realschule. Für die Räume der Realschule muss der Landkreis keine Miete zahlen, er beteiligt sich aber an den Betriebskosten. Die Nutzung der Außenflächen muss noch vertraglich geregelt werden. Die Regierung von Oberbayern hat dem Vertrag zugestimmt: Es bestünden keine Einwände gegen eine staatliche Förderung.

Die Pläne für den Erweiterungsbau haben sich unterdessen verändert. Zu Beginn der Planungen wurde eine Modulbauweise ins Auge gefasst. Jetzt soll mit dem Erweiterungsbau ein dauerhaftes Schulgebäude mit vorgefertigten Elementen entstehen. Damit steigen für den Landkreis die Kosten: Sie erhöhen sich um 4,66 Millionen Euro. Zuvor betrug der Kostenanteil für den Landkreis 6,4 Millionen Euro. Die Verwaltung rechnet damit, dass der Neubau bis Ende 2015/Anfang 2016 fertiggestellt ist. Ursprünglich sollte der Vertrag eine Laufzeit von 25 Jahren haben, jetzt ist eine Erhöhung auf 40 Jahre geplant. Die Zustimmung des Schulausschusses ist für Sachgebietsleiter Albert Herbst "ein Signal, dass der Landkreis zum Vertrag steht". Auch der Zweckverband muss den Änderungen noch zustimmen.

Der Erweiterungsbau für die Realschule Odelzhausen ist für CSU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Offenbeck "eine weitere Perle an der Bildungskette des Landkreises". Er sei ein wegweisender Schritt und eine strukturelle Verbesserung. Dem Landkreis gelinge es, Bildungsstätten zunehmend dezentral zu errichten. SPD-Fraktionsvorsitzende Marianne Klaffki sagte, dass der Landkreis "noch einiges in der Bildungslandschaft zu tun hat". Der neue Kreistag müsse weitere Modelle integrieren. Dazu gehöre auch die Gemeinschaftsschule, die ihr Parteigenosse, der Landtagsabgeordnete Martin Güll, als Modell der Zukunft favorisiert und in Odelzhausen ins Gespräch brachte. Hans Lingl (Freie Wähler) verwies darauf, dass sich die neue Realschule auch positiv auf den Verkehr auswirke: "Viele Schüler müssen jetzt nicht mehr nach Dachau fahren." Gut sei es auch, dass Real- und Mittelschule unter einem Dach vereint seien. "Vielleicht dient das dazu, die Vorbehalte in den Köpfen abzubauen."

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