Odelzhausen:Ticket nach Tokio

Vor WM 2019

51 Jahre und noch kein bisschen müde: Handicap-Radsportler Michael Teuber geht gut vorbereitet in die Straßen-Weltmeisterschaften.

(Foto: Oliver Kremer/oh)

Handicap-Radsportler Michael Teuber will sich mit einem Erfolg bei der Weltmeisterschaft für die Paralympics qualifizieren

"Ich bin bereit für den Saisonhöhepunkt", sagt Michael Teuber. Der Handicap-Radsportler fiebert den Straßen-Weltmeisterschaften des Weltradsportverbands UCI im holländischen Emmen entgegen. Die Wettbewerbe finden vom 12. bis 15. September statt. Für den Sparkassen-Rennfahrer sind es bereits die 13. Straßen-Weltmeisterschaften seit 1998. Ziel des 51-Jährigen ist es, eine Medaille im Einzelzeitfahren zu holen. Außerdem ist die WM das wichtigste Qualifikationskriterium für die Paralympischen Spiele im nächsten Jahr in Tokio, so dass sich Teuber mit einem WM-Erfolg auch sein sechstes Ticket zu Paralympics Spielen sichern könnte.

Nach einem trainingsintensiven Frühjahr hat Rekordweltmeister Michael Teuber mit zwei Weltcupsiegen im Zeitfahren auch in dieser Saison seine Ausnahmestellung in dieser Disziplin bestätigt. Nach der Frühjahrssaison hat der fünfmalige Paralympicssieger im Juli und August zwei zweiwöchige Höhentrainingslager in Livigno/Italien und St. Moritz/Schweiz absolviert, um sich den Feinschliff für die WM zu holen. Deutschlands erfolgreichster Paracycler wähnt sich nun in Topform für die WM und wird vom 9. September an mit der Nationalmannschaft am Wettkampfort in Holland sein. Teubers Maximalziel ist es, als amtierender Paralympicssieger den Titel im Einzelzeitfahren, den er bei den letzten zwölf Weltmeisterschaften bereits zehn Mal gewann, erneut zu verteidigen - es wäre ein historisches elftes Zeitfahr-WM-Gold. Außerdem rechnet sich der Ausdauerspezialist Medaillenchancen im Straßenrennen aus, zumal er auch in dieser Disziplin bereits vier Mal Gold und fünf Mal Silber holte.

In Teubers Wettkampfklasse C1 sind im Zeitfahren unter anderen der Paralympics-Zweite Ross Wilson aus Kanada und der italienischen Paralympics-Dritte Giancarlo Masini am Start. Ebenso wird mit dem spanischen Bahn-Weltmeister Ricardo Ten Argiles und den starken Chinesen Zhangyu Li und Weicong zu rechnen sein. Im Straßenrennen gilt Titelverteidiger und Sprintspezialist Pierre Senska aus Berlin als Favorit. "Die erste Saisonhälfte lief schon sehr gut", sagt Teuber. "Mit den Höhentrainingslagern habe ich noch an Form zugelegt." Der Kurs sei zwar flach, aber mit mehr als 20 Kilometern lang genug, um seine Ausdauerfähigkeiten auszuspielen. "Der Kurs des Straßenrennens ist ebenfalls flach. Wenn es zum Sprint kommt, sind Senska und Ricardo Argiles die Favoriten."

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