Odelzhausen:"Das hat vor mir noch keiner geschafft"

UCI Para-Cycling Road World Championships 2017 - Prep-Phase

Michael Teuber hat wieder einen Titel geholt.

(Foto: Oliver Kremer)

Para-Radsportler Michael Teuber aus Odelzhausen holt seinen 20. Weltmeistertitel und den zehnten Titel im Einzelzeitfahren

Michael Teubers großes Ziel in seiner 21. Saison im Para-Radsport war es, als amtierender Paralympics-Sieger den Titel im Einzelzeitfahren, den er bei den vergangenen elf Weltmeisterschaften bereits neun Mal gewann, zu verteidigen. Der für seinen Trainingsfleiß bekannte fünfmalige Paralympics-Sieger aus Odelzhausen reiste nach zwei Höhentrainingslagern in Top-Form zur WM. Dort traf er erstmals in dieser Saison auf den Paralympics-Zweiten und Vizeweltmeister Ross Wilson aus Kanada. Es wurde ein Duell um Gold erwartet. Wilson startete aufgrund mangelnder Saisonergebnisse als einer der Ersten und mit 19:29 Minuten auf dem 13,6 Kilometer langen Kurs legte er eine Top-Zeit vor. Auch Mitfavorit Ricardo Ten Argiles aus Spanien, der im März bereits Bahn-Weltmeister in der Drei-Kilometer-Einerverfolgung wurde, startete früh und verfehlte Wilsons Zeit nur um sechs Sekunden. Als letzter von 18 Startern in der Wettkampfklasse C1 rollte Michael Teuber bei brütender Hitze von der Startrampe - dann folgte ein schweißtreibendes Kopf-an-Kopf-Rennen im Fernduell mit dem 14 Jahre jüngeren Kanadier, das der mittlerweile 50-Jährige Teuber am Ende bei einem Schnitt von 42 Kilometern pro Stunde mit 2,12 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden konnte.

Im Straßenrennen über 68 Kilometer sprintete Teuber beim Sieg seines Teamkollegen Pierre Senska aus Berlin auf Rang vier und verpasste die zweite Medaille nur knapp. "Der zehnte Titel im Einzelzeitfahren ist wahrlich historisch", sagt Teuber, "das hat vor mit noch keiner geschafft." Ihm sei klar gewesen, dass die Konkurrenz, allen voran der ehrgeizige Ross Wilson, ihn bei der WM unbedingt schlagen wollte, aber nachdem Teuber seine Form zuverlässig abrufen konnte, hatte er am Ende ich die Nase knapp vorne. "Ricardo Ten ist jetzt auch auf der Straße ganz vorne angekommen, mit ihm wird zukünftig immer zu rechnen sein. Obwohl mir die jüngeren Fahrer zunehmend gefährlich werden, freue ich mich, dass sich der Sport so gut entwickelt: 20 Fahrer am Start des Straßenrennens, elf davon im Zielsprint, da kann ich mich auch über den vierten Platz im Straßenrennen freuen."

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