Oberschleißheim:Neue Exponate im Schloss Schleißheim

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Die Schlossanlage Schleißheim ist immer einen Ausflug wert. An diesem Wochenende, 10. und 11. August, finden Konzerte im Großen Saal des Neuen Schlosses Schleißheim statt, Beginn jeweils um 19.30 Uhr. (Foto: Lukas Barth)

In einem neu gestalteten Ausstellungssaal werden hölzerne Portale aus der Rokokozeit präsentiert. Auch ein Porträt von Joseph Effner, Architekt des Dachauer Schlosses, ist zu sehen

Von Viktoria Großmann, Oberschleißheim

Das Neue Schloss Schleißheim hat etwas neues zu bieten. Die beiden aufwendig restaurierten Hauptportale des Neuen Schlosses werden in einem neu gestalteten Saal ausgestellt. Es handelt sich dabei um Meisterwerke des bedeutenden bayerischen Rokokobildhauers Ignaz Günther (1725-1775). Im neuen Raum 30 wird zudem das historische Schlossmodell gezeigt, das Hofarchitekt Joseph Effner 1725 für seinen Auftraggeber Kurfürst Max Emanuel anfertigen ließ. Effner ist auch der Architekt des Dachauer Schlosses.

Laut der katholischen Nachrichtenagentur KNA hat der Freistaat Bayern 72 000 Euro in den neuen Ausstellungssaal investiert. Er ist den Besuchern bereits zugänglich. Die zwei mächtigen, fast vier Meter hohen Portale aus Eichenholz hatten laut Heimatministerium seit ihrer Vollendung 1763 ihren Platz im Zentrum der lang gestreckten Hof- und Gartenfassade des Neuen Schlosses. Ihre meisterhaft geschnitzten Reliefs seien dort aber der Witterung ausgesetzt gewesen, weshalb die Schlösserverwaltung sie zu ihrem Schutz durch hochwertige bildhauerische Kopien habe ersetzen lassen. An den Werken beeindrucke die meisterhafte Schnitzkunst Ignaz Günthers mit zahlreichen Details, darunter die ungewöhnliche Darstellung einer Palastfassade mit Baugerüst und Kran. Das Eingangsportal verbinde in seinen Reliefs Allegorien der Malerei, Bildhauerei und Architektur mit einer Verherrlichung des Schlossherrn und Auftraggebers Kurfürst Max III. Joseph.

Das Gartenportal thematisiere auf anmutige Weise die barocke Gartenkunst und die Jagd als mit dem Schloss verbundene Elemente höfischer Lebenswelt. Die Präsentation der Portale war den Angaben zufolge Anlass, auch das fast sechs Meter lange, historische Schlossmodell Schleißheims im Zentrum des Saales neu in Szene zu setzen. Auf elegantem Untergestell entfaltet es demnach nun eine bühnenhafte Wirkung. Und ist erstmals für die Besucher von allen Seiten zu betrachten. Abgerundet wird die Schau durch die Bildnisse des Hofarchitekten Joseph Effner und seiner Frau, porträtiert von Jacopo Amigoni, dem Schöpfer der Schleißheimer Deckenfresken. Die Schlossanlage Schleißheim zählt laut Ministerium zu den größten und eindrucksvollsten Residenzen der Wittelsbacher in Bayern. Das Alte Schloss entstand als herzoglicher Landsitz im frühen 17. Jahrhundert. Die spätbarocken Schlossbauten Kurfürst Max Emanuels, das monumentale Neue Schloss und das Jagdschloss Lustheim, umschließen einen der bedeutendsten Barockgärten Europas. Die Schlossanlage ist täglich außer montags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Es werden regelmäßig allgemeine und thematische Führungen angeboten.

© SZ vom 09.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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