Nationalsozialismus:„Auch mit dieser Schande müssen wir leben“

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Adolf Hitler besichtigt bei einem Aufenthalt in Bayreuth in der dortigen Ludwig-Siebert-Halle eine Reihe von Modellen und Plänen für die Neugestaltung der Stadt. Ganz rechts auf dem Bild zu sehen ist Ludwig Ruckdeschel, damaliger NSDAP-Gauleiter von Bayreuth. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Der Schriftsteller Norbert Göttler erinnert in seinem Buch „Die weiße Fahne“ an die Verbrechen der Nationalsozialisten an ihren friedenswilligen Landsleuten in der Endphase des Hitler-Regimes. Die Lektüre macht traurig und wütend zugleich.

Rezension von Helmut Zeller, Dachau

„Wir sind wieder wer“ – nach dem Fußballwunder von Bern im Jahr 1954 erfuhr das ramponierte deutsche Nationalgefühl wieder Auftrieb. Dabei war es gerade mal neun Jahre her, dass die Deutschen den Zivilisationsbruch der Shoah begangen, zig Millionen Tote in den eroberten Ländern hinterlassen und Europa verwüstet hatten. Auch Ludwig Ruckdeschel aus dem oberfränkischen Bayreuth war wieder wer: 1948 vom Oberlandesgericht Nürnberg zu acht Jahren Haft verurteilt, nach vier Jahren vorzeitig entlassen, nahm der Volkswagen-Konzern den fanatischen Nazi 1952 in seine Arme.

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:Im Osten Dachaus nichts Neues

Florian Göttler erstellt in seiner Romantrilogie „Dachau 1933 – 1945“ das Psychogramm von Kleinstadtbewohnern in der Zeit des Nationalsozialismus. Jetzt ist der zweite Teil erschienen. Er handelt davon, wie Menschen die Verbrechen im KZ vor ihrer eigenen Haustür ausblenden.

Rezension von Thomas Radlmaier

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