Neujahrsempfang der CSU:Dank den Ehrenamtlichen

Neujahrsempfang der CSU: Die CSU feiert mit Politprominenz (v.li): Manfred Moosauer, Bernhard Seidenath, Katrin Staffler, Claudia Kops, Thomas Goppel und Peter Felbermeier.

Die CSU feiert mit Politprominenz (v.li): Manfred Moosauer, Bernhard Seidenath, Katrin Staffler, Claudia Kops, Thomas Goppel und Peter Felbermeier.

(Foto: Toni Heigl)

Beim Neujahrsempfang der Haimhausener CSU stehen die freiwilligen Helfer und ihre Leistungen für Bayern im Mittelpunkt. Festredner Thomas Goppel preist die Dorfmusik als Vorbild

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Ganz im Zeichen des Ehrenamtes stand auch in diesem Jahr wieder der Neujahrsempfang der Haimhausener CSU, der mittlerweile als der offizielle Neujahrsempfang der Landkreis CSU gilt. Im Fokus standen diesmal die Frauen, die sich in verschiedenen Vereinen und Organisationen ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren und dabei häufig "erhebliche Schwierigkeiten durch Mehrfachbelastung in Beruf, Familie und Ehrenamt auf sich nehmen", stellte die CSU-Ortsvorsitzende Claudia Kops anerkennend fest. Aber trotz der Anstrengung lebten sie glücklicher, denn sie können andere glücklich machen. "Damit geben die Ehrenamtlichen für die Gemeinde Haimhausen aber auch für den Landkreis ein Leitbild vor." Denn anders als in den Städten, wo der soziale Zusammenhalt allmählich zerbröckele, gebe es ihn in Haimhausen noch. Und so forderte Kops ihre Zuhörer auf, freiwillig mit anzupacken: "Helfen ist keine Einbahnstraße, man bekommt auch viel zurück."

Hauptfestredner des Abends war jedoch der frühere Staatsminister Thomas Goppel. Er zeichnete in seiner Rede den Aufstieg Bayerns vom einstigen Agrarland an die Spitze der deutschen Bundesländer nach. Zentraler Punkt sei das christliche Menschenbild und die Verpflichtung des Einzelnen, "sich gesellschaftlich einzubringen" sowie die Fähigkeit zu Veränderungen. Goppel, der auch Präsident des Bayerischen Musikrates ist, zog die Haimhausener Dorfmusik als Vorbild für gesellschaftliches Funktionieren heran: "Wir brauchen am Ende eine Kapelle, die gut miteinander spielt", sagte er. Da sei es egal, wer von wo komme. So gesehen seien Blasorchester "ein Vorbild für den Alltag". Und wenn etwas hervorgehoben werden müsse, dafür seien die Solisten da, erklärte er. In diesem Zusammenhang stellte Goppel die Frage, ob der Staat "die Familie ersetzen" könne, wie dies von anderen Parteien angestrebt werde. Goppel: "Wer auch immer daheim bleibt, ob Vater oder Mutter, er ist nicht zu ersetzen, auch nicht vom Staat." Der frühere Staatsminister berief sich dabei auf das christliche Menschenbild, das jeden Einzelnen verpflichte, sich für die Gesellschaft einzubringen. "Wir sind gewissermaßen die Hausmeister der Schöpfung."

Dem Engagement einzelner schließlich sei letztlich zu verdanken, dass sich Bayern vom Zahlungsempfänger an die Spitze der Bundesländer hochgearbeitet habe. "Wir haben in der Vergangenheit die soziale Welt stehen lassen. Den Berufen, den Herzwerkern, endlich die Anerkennung geben, die sie verdienen. Anerkennung ist auch eine Frage des Geldes, aber nicht nur", sagte Goppel. Aus seiner Sicht "müssen wir zum Beispiel bei der Ausstattung der Altenhilfe ähnlich aktiv werden wie bei der Betreuung von Kindern". Das Ehrenamt ist nirgends so gut bestellt wie bei uns. Dennoch: Wir müssen uns was einfallen lassen, um von der Menge an Vorschriften runter zu kommen, so Goppel.

In Bayern stimmen "die großen Linien", dennoch sei eine gewisse Unzufriedenheit zu spüren, sagte der CSU-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath. "Wir leben jetzt im neunten Jahr in einer Hochphase. Aber es kommen auch wieder schlechtere Zeiten." Bayern sei mit vier Milliarden Euro Rücklagen darauf vorbereitet. Die derzeitige Stimmung nach Klausurtagung in Kloster Banz und nach der Rede des designierten Ministerpräsidenten Markus Söder sagte Seidenath: "Da kommt richtig Aufbruchstimmung auf."

Auch die Koalitionsbildung in Berlin war Thema beim Neujahrsempfang. Dafür, dass sie sich so lange hinzögen, dafür habe der Bürger kein Verständnis, sagte Bürgermeister Peter Felbermeier. "Wir könnten uns das nicht leisten." Seine Sympathie für das gescheiterte Jamaika-Bündnis verhehlte der Rathauschef nicht. Er trug eine grüne Krawatte.

Thema war aber auch die Gemeindepolitik, unter anderem der Ausbau der Alleestraße oder die Sanierung von Grund- und Mittelschule. Neun Jahre habe es gedauert vom Bürgerentscheid bis zur Realisierung des Allee-Ausbaus, erinnerte Felbermeier. "Das ist schon frustrierend wie viel Formalitäten man einhalten muss." Felbermeier unterstrich in diesem Zusammenhang erneut, dass "Zukunft digital" sein werde. Auch in Haimhausen, wo im März mit dem Ausbau des schnellen Internets begonnen werde. Das Projekt wird zusammen mit der Deutschen Glasfaser realisiert. Dazu mussten allerdings 40 Prozent der Haimhausener zustimmen. "Das war schon ein großer Aufwand." Im September soll Haimhausen dann schnelles Internet haben.

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