Neues Motto: digital:Verborgene Schätze anklicken

Der Internationale Museumstag im Landkreis

Die Organisatoren des "Internationalen Museumstags" haben aufgrund der derzeitigen Coronakrise ein neues Motto gewählt: Nun findet am Sonntag, 17. Mai, der "Museumstag digital!" statt. Zahlreiche Institutionen haben sich dazu neue Möglichkeiten für ein Kunst- und Kulturerlebnis einfallen lassen - auch die Museen in Stadt und Landkreis Dachau.

Gerade jetzt in der "kulturarmen" Zeit sei dies eine Möglichkeit, um auf die kulturelle Vielfalt und das Engagement der Museumsverantwortlichen in Dachau und im Landkreis Dachau hinzuweisen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Deshalb hätten sich auf Initiative der Kreisheimatpflege folgende Institutionen zusammengeschlossen: das Kulturamt der Stadt Dachau mit der Ruckteschell-Villa, Stadt und Landkreis Dachau mit den Häusern des Zweckverbands Dachauer Galerien und die Landkreismuseen der Arbeitsgemeinschaft Museen Dachauer Land. Einige Häuser werden am Internationalen Museumstag bereits geöffnet sein und einer begrenzten Anzahl von Besuchern die lange vermisste reale Begegnung mit den Exponaten ihrer Häuser ermöglichen. Die Bedingungen dafür haben sie im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben festgelegt. Die übrigen arbeiten an einem Hygienekonzept, um auch möglichst bald wieder öffnen zu können.

Museumstag

Das Schaudepot zeigt Haustafeln vom Reindl-Hof.

(Foto: Helmut Größ)

Alle teilnehmenden Museen bieten zum Internationalen Museumstag neue digitale Eindrücke aus ihren Sammlungen an: Sie nehmen ihre Besucher auf einen virtuellen Rundgang mit, zeigen Filme über Ausstellungsvorbereitungen oder holen verborgene und neue Schätze aus ihren Depots und Sammlungen und stellen diese in Bild und Text vor. Das Heimatmuseum Haimhausen lädt außerdem zu einem Gewinnspiel ein. Die Angebote im Einzelnen:

Stadt Dachau

Ruckteschell-Villa: Die Ruckteschell-Villa an der Münchner Straße 84 ist am 17. Mai geöffnet von 13 bis 17 Uhr. Zu beachten ist: Zutritt für maximal zwei Personen gleichzeitig. Der Eintritt ist frei. Digital gibt es dazu eine Fotostrecke auf der Seite der Stadt, www.dachau.de: Die Ruckteschell-Villa im Wandel der Zeit.

Ausstellung Bloch

Die Gedenkstätte widmet sich dem Leben und Werk von David Ludwig Bloch.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Gemäldegalerie und Bezirksmuseum sind von 13 bis 17 Uhr geöffnet. In der Gemäldegalerie ist die neue Ausstellung "Tierbilder" zu sehen. Das Bezirksmuseum bietet ebenfalls eine neue Sonderausstellung: "Wie es war und ist, erwachsen zu sein". Einige Eindrücke gibt es dazu unter www.dachauer-galerien-museen.de/einblicke. Außergewöhnliche Exponate der Neuen Galerie Dachau finden sich auch auf der Webseite der Museen Dachauer Land www.museen-dachauer-land.de/category/aktuell. Die Vorbereitung der Ausstellung in der Gemäldegalerie "Tierbilder" kann man in einem Film mit der Kuratorin der Ausstellung, Elisabeth Boser, unter www.dachauer-galerien-museen.de anschauen. Für Besucher der Ausstellungsräume ist zu beachten, dass sie Mund und Nase mit einer eigenen Maske bedecken müssen. Es kann nur eine begrenzte Zahl von Besuchern eingelassen werden. Die ursprünglich geplanten Führungen und Veranstaltungen finden nicht statt. Der Eintritt ist frei.

Auf das ursprüngliche Motto "Museen für Vielfalt und Inklusion" nimmt die KZ-Gedenkstätte Dachau Bezug, die auf ihrer Facebook-Seite Live-Rundgänge bietet. Alle Rundgänge werden simultan durch eine Gebärdensprachdolmetscherin übersetzt: Um 11 Uhr geht es um Barrierefreiheit in der KZ-Gedenkstätte Dachau; um 12 Uhr wird die Diversität in der Häftlingsgesellschaft im KZ Dachau beleuchtet, und um 13 Uhr geht es um den Häftling David Ludwig Bloch, einen gelernten Porzellanmaler und studierten Grafiker, der in den 1970er-Jahren begann, seine Erlebnisse im Lager aufzuarbeiten.

Landkreis Dachau

Die Heimatmuseen im Landkreis Dachau zeigen "Verborgene Schätze" auf ihrer Webseite museen-dachauer-land.de. ("Aktuelles"). Dort finden sich auch zusätzliche Hinweise und aktuelle Meldungen. Diese Schätze kann man auch unmittelbar anschauen. Das Bezirksmuseum Dachau zeigt eine "Hungersemmel". Zu Gast sind auch die Gemäldegalerie Dachau mit dem Gemälde "Junge Ägypterin" und die Neue Galerie Dachau mit dem Objekt "O.H." aus Wattestäbchen. Weitere Schätze sind zu sehen im Augustiner-Chorherrenmuseum Markt Indersdorf: ein Kreuzpartikel, kostbar gefasst (allerdings nur online); im Klostermuseum Altomünster: Einblicke in die Sonderausstellung des Berliner Malers Bernd Schwarting; im Huttermuseum in Großberghofen: der archäologische Fund in Sulzrain; im Heimatmuseum Haimhausen: zwei kuriose Küchengeräte; im Heimatmuseum Karlsfeld: eine Schenkung aus der Batschka; im Schaudepot Pasenbach: eine Haustafel mit dem Heiligen Leonhard. Geöffnet ist auch das Klostermuseum Altomünster. Es kann von Sonntag an wieder von 13 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist am Internationalen Museumstag frei.

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