Neue Geschäfte und Firmen:Pakete, Windeln, Filmkostüme

Der Petershausener Gemeinderat macht den Weg frei für mehrere Vorhaben im Gewerbegebiet: einen neuen Drogeriemarkt, einen Zustellstützpunkt der Post, einen Requisitenfundus und die Erweiterung des Discounters Aldi

Von Petra Schafflik, Petershausen

Verschiedene Gewerbeprojekte sind derzeit in der Gemeinde Petershausen in Planung. Nun hat der Bauausschuss letzte Details entschieden und die Baugenehmigung für vier Vorhaben erteilt. Der Weg ist damit frei für die Erweiterung des bestehenden Aldi-Discounters am Gewerbering, direkt daneben wird ein Drogeriemarkt der Kette Rossmann neu gebaut. Im Gewerbegebiet kann der Petershausener Unternehmer Ferdinand Kloiber außerdem einen neuen Zustellstützpunkt für die Post errichten. Dorthin wird das Logistikunternehmen vom derzeitigen Standort im Ortskern umziehen. Seine Zustimmung erteilte der Gemeinderat auch für das Vorhaben des Münchner Unternehmers Horst Sonnewald, der für seinen Requisitenfundus eine Lagerhalle in Petershausen errichtet.

Alle vier Projekte beschäftigten nicht das erste Mal die Kommunalpolitik. Doch trotz Bebauungsplans oder genehmigter Bauvoranfragen gab es erneut Diskussionsbedarf im Gemeinderat. Bei den Einkaufsmärkten ging es um die Frage, wie groß Werbeschilder dort sein dürfen. Der Bebauungsplan erlaubt Tafeln bis zu einer Höhe von 3,5 Metern. Doch die Gemeinderäte gaben sich kulant: Ein sechs Meter hohes Aldi-Banner, das 2,5 Meter breit ist, sei gerade noch akzeptabel, so die einstimmige Entscheidung - weil die Installation damit niedriger bleibe als das Supermarktgebäude. Zudem liegt der Laden zwei Meter unter Straßenniveau, sodass das Schild trotz der Höhe nicht zu dominant wirke, sagte Gemeinderat Gerhard Weber (CSU). Eine elf Meter hohe Dreiecks-Säule direkt an der Straße beim Drogeriemarkt geht dem Gremium dagegen zu weit. Die Räte erteilten die Baugenehmigung mit dem Vorbehalt, eine niedrigere Plakattafel zu planen. Auch den Wunsch nach einer "ansprechenden Fassadengestaltung" gaben sie dem Bauherrn mit auf den Weg.

Aldi am Gewerbering

Im Petershausener Gewerbegebiet können nun eine Reihe neuer Bauvorhaben verwirklicht werden. Auch die Filiale des Discounters Aldi am Gewerbering soll demnächst erweitert werden.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Kurzzeitiges Kopfzerbrechen bereitete dann die Requisiten-Halle, die der Münchner Unternehmer Sonnewald für seinen Requisitenfundus im Gewerbegebiet Eheäcker bauen will. Das Gebäude selbst entspricht zwar allen Vorgaben. Doch statt der 14 Parkplätze, wie sie laut Stellplatzsatzung nötig wären, möchte der Geschäftsmann nur sieben bauen. Er betreibe seinen Ausstattungsverleih mit zwei bis drei Mitarbeitern. "Wir sind nicht mehr", betonte er im Gemeinderat. Und weil die Film- und Fernsehbranche massiv im Umbruch sei, möchte er den Mitarbeiterstamm auch künftig überschaubar halten, erklärte er nach der Sitzung im Gespräch mit der SZ. Aber reichen sieben Parkplätze, falls in Zukunft einmal in der Lagerhalle ein ganz anderer Betrieb einzieht? Ein Risiko, das die Mehrheit der Gemeinderäte eingehen wollte. Nur Gerhard Weber und Josef Gerer (beide CSU) stimmten gegen die Ausnahme von der Stellplatzsatzung.

Ohne Diskussion genehmigt wurde der neue Zustellstützpunkt für die Post, der im Gewerbegebiet Eheäcker geplant ist. Das Unternehmen sitzt derzeit im 1955 eigens für die Post errichteten Gebäude an der Jetzendorfer Straße. Dort im Verteilzentrum werden Briefe und Pakete vorsortiert, danach auf Postautos verladen. Weil mit dem Boom des Internethandels immer mehr Pakete verschickt werden, gibt es aber ein Platzproblem. Genauso wie bei der "Aktiven Schule Petershausen", die seit ihrer Gründung in einem Flügel des Postgebäudes untergebracht ist.

Neue Geschäfte und Firmen: Gleiches Recht für alle: CSU-Gemeinderat Gerhard Weber pocht darauf, die Stellplatzsatzung einzuhalten. Auch wenn der Antragsteller beteuert, er brauche so viele Parkplätze gar nicht.

Gleiches Recht für alle: CSU-Gemeinderat Gerhard Weber pocht darauf, die Stellplatzsatzung einzuhalten. Auch wenn der Antragsteller beteuert, er brauche so viele Parkplätze gar nicht.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Mit einem mehrstufigen Baukonzept schafft Hauseigentümer und Vermieter Ferdinand Kloiber nun Abhilfe: Für die Post baut er den neuen Zustellstützpunkt im Gewerbegebiet. Nach dem Placet im Bauausschuss kann es nun zügig losgehen mit den Bauarbeiten. Danach wird der Altbau an der Jetzendorfer Straße für die Schule umgebaut, die erweitern möchte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: