Neue Führungen:Der Kreuzgang im Kloster Indersdorf

Der Indersdorfer Heimatverein bietet jetzt nicht nur Führungen durch das Augustiner Chorherren Museum, sondern auch durch den Kreuzgang des Klosters an. Vereinsvorsitzender Anton Wagatha machte die Museumsführer mit den Besonderheiten dieses Bauwerks vertraut und vermittelte ihnen die Geschichte und Geschichten zum Bauwerk. Der frühere Leiter der Realschule Vinzenz von Paul war in die Sanierung des Klosters stark eingebunden und ist deshalb in der Materie bestens bewandert. Wagatha gab seine Kenntnisse an die Führer weiter, die den Kreuzgang jetzt Besuchern präsentieren können.

Kreuzgänge wurden bereits im 9. Jahrhundert in Abteien und Prioraten gebaut. Das belegt der St. Gallener Klosterplan, der um 820 entstanden ist. Um den Kreuzgang gruppieren sich die Lebensräume der Klosterbewohner. Er stellt die Verbindung zwischen dem Sakral- und Profanbereich dar. Die zentrale Platzierung im Klosterkomplex weist auf seine Bedeutung hin. Wie Untersuchungen der Bausubstanz ergeben haben, wurde der Indersdorfer Kreuzgang schrittweise gebaut. Die ältesten Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert; der romanische Kreuzgang hatte wahrscheinlich einen offenen Dachstuhl.

Stellt die Malerei im Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert die vier Evangelisten dar? Was hat es mit der Teufelskeule auf sich? Was bedeutet die Inschrift ARD auf den Grabsteinen? Auf diese Fragen wissen die Museumsführer eine Antwort. Es war schon immer der Wunsch von Anton Wagatha, das Kloster bei Führungen mit einzubinden. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass Grabplatten der Indersdorfer Chorherren, die auf dem Bauhof lagerten und eigentlich entsorgt werden sollten, nun an den Wänden des Kreuzgangs hängen. Ihre Feuerprobe hatten die Museumsführer am Tag des Offenen Denkmals, als sie etwa 60 Besucher durch den Kreuzgang führten.

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