Neubesetzung:Wechsel in der Jury Zivilcourage-Preis

Der Journalist Achim Wendler folgt der Historikerin Sybille Krafft nach

Von Julia Putzger, Dachau

In der Jury des Dachau-Preises für Zivilcourage gibt es eine Neubesetzung. Auf die Journalistin und Historikerin Sybille Krafft, die seit der Initiierung des Preises im Jahr 2005 Jurymitglied war, folgt der Journalist Achim Wendler. Die Jury, die über den Preisträger des Jahres 2021 entscheidet, besteht somit aus Achim Wendler, der Zeithistorikerin Sybille Steinbacher, die 2018 in die Jury berufen wurde, und dem Künstler Martin Schmidl, der bereits seit 2011 Jurymitglied ist.

Der Wechsel in der Jury ist auf ein rollierendes System zurückzuführen, das der Kulturausschuss 2016 beschlossen hat. Demzufolge wird eine Amtszeit von sechs Jahren mit den neuen Jurymitgliedern vereinbart. "Aus Gründen der wünschenswerten Kontinuität" sei es dabei anzustreben, "dass sich die Amtszeiten der Berufenen so überschneiden, dass nach jeder Preisverleihung ein Juror ausscheidet und durch eine entsprechende Nachberufung ersetzt wird", heißt es in der Satzung des Preises. Teil der Jury soll dabei je eine Persönlichkeit aus Wissenschaft, Journalismus und Kunst sein.

Mit Achim Wendler wird ein bekanntes Gesicht in die Jury berufen. Der Journalist leitete zuletzt das Hauptstadtstudio des Bayerischen Rundfunks (BR) in Berlin, bis er im Herbst dieses Jahres zurück nach München kam und die Leitung der Redaktion Landespolitik beim BR übernahm. Der Dachauer Kulturamtsleiter Tobias Schneider informierte zudem, dass Wendler in der Vergangenheit auch in Dachau gelebt habe und somit nicht nur über hohe Fachkompetenz und einen Überblick über das aktuelle Geschehen, sondern eben auch einen Lokalbezug verfüge. Zwar sei es laut Schneider natürlich immer "sehr bedauerlich", wenn ein langgedientes Jurymitglied wie Sybille Krafft ausscheide, gleichzeitig eröffneten sich durch eine Neubesetzung aber auch neue Perspektiven.

Der Dachau-Preis für Zivilcourage wird das nächste Mal im Dezember 2021 verliehen. Vorschläge können noch bis 31. März 2021 eingereicht werden. Der Preis soll einzelne Personen oder Gruppen auszeichnen, die sich mit Mut, Fantasie und Engagement für die Rechte von Verfolgten und von diskriminierten Minderheiten einsetzen und soll das Vermächtnis der Opfer der Konzentrationslager und des vielfältigen Widerstandes gegen das NS-Regime lebendig erhalten.

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