Naturphänomen:Überfall der Gespinstmotte

Gespinst
(Foto: Niels P. Jørgensen)

Grauweiße Schleier überziehen Büsche und Bäume im Landkreis. Verantwortlich dafür ist ein kleines Insekt

Es gibt die erstaunlichsten Tiere und manchmal machen die kleinsten den größten Mist. Seit einigen Wochen erschreckt die Gespinstmotte Spaziergänger, etwa an der Bayernwerkstraße in Karlsfeld. Die Raupen unterschiedlicher Arten der Gespinstmotte befallen Traubenkirschen, aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln oder Weiden. Gelegentlich sogar Obstbäume. Die Tiere fressen die Blätter der befallenen Pflanzen vollständig ab und überziehen Stämme, Äste und Zweige komplett mit einem Gespinst, in dem sie gesellig leben. So erklärt es der Naturschutzbund Nabu auf seinen Internetseiten. Die Raupen spinnen bisweilen Gräser, Kräuter, Zaunpfosten oder ganze Bänke mit ein. Der Schleier schützt sie vor Fressfeinden und Regen. Mitte Juni wandern sie zum Fuß des Stammes und verpuppen sich. Anfang Juli schlüpfen die unauffälligen kleinen Falter. Die Bäume und Büsche überstehen den radikalen Angriff erstaunlich gut. Sie treiben um Johanni erneut aus und lassen vom Befall bald nichts mehr erkennen. Von Obstbäumen sollten die Raupen frühzeitig abgesammelt werden. Gift schade nur und helfe wenig.

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