Naturfotografie:Kleine Tiere, große Bilder

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Anton Laut vermittelt in seinen Arbeiten die Faszination der Natur. (Foto: Anton Laut)

Der Bergkirchener Naturfotograf Anton Laut zeigt seine Arbeiten

Von Renate Zauscher, Bergkirchen

Seit beinahe vierzig Jahren ist Anton Laut mit dem Fahrrad unterwegs und immer mit schwerem fotografischem Gerät, an der Amper oder der Maisach, oft aber auch in ferneren Gegenden, um die Natur abzubilden. Anton Laut ist das, was man - im besten Sinn - als Autodidakten bezeichnet. Von Beruf IT-Fachmann, hat er sich die Fotografie nicht durch eine Ausbildung oder Kurse erschlossen, sondern durch praktisches Tun. Vorbild war ihm sein Vater, der bereits in den Fünfziger Jahren mit einer einfachen Kamera in der Natur unterwegs war. Um nicht nur als Helfer mitzumachen, hat der Sohn selber den Fotoapparat zur Hand genommen und wurde so über die Jahre zu einem Naturfotografen, dessen Name weit über Deutschland hinaus bekannt ist. Für renommierte Fachzeitschriften hat er Beiträge verfasst und im Auftrag großer Kamerahersteller neue Modelle getestet. Aber auch in Bergkirchen, wo Laut mit seiner Frau lebt, kennt man ihn von vielen Ausstellungen.

Seit kurzem wird eine Auswahl von Anton Lauts Arbeiten im Brugger-Haus in Bergkirchen gezeigt. Die Ausstellung, die noch bis zum Juni zu sehen ist, gibt einen Überblick über die breit gefächerten Interessen des Fotografen. Ob Landschaftsaufnahmen oder die Abbildung einer einzelnen Blüte, eines kleinen Käferchens, einer Libelle: Für ihn sind bewusstes Sehen und die Vorstellung, wie man das Gesehene am eindrucksvollsten für den Betrachter umsetzen kann, die Grundlage erfolgreicher Naturfotografie. "Ich darf nicht mit bestimmten Erwartungen hinausgehen", weiß Laut, "ich muss vielmehr offen sein für alles, was mir draußen begegnet". Zu dieser Offenheit gehört für Laut auch, das "richtige Gefühl" für die Natur und ihre Geschöpfe zu entwickeln und zu lernen, wie man sich in ihr möglichst rücksichtsvoll bewegt. So müsse man lernen, die Stimmen der Vögel zu erkennen, ihr Verhalten menschlichen Beobachtern gegenüber richtig einzuschätzen und entsprechend zu reagieren. Für ihn sei dies die eigentliche Triebfeder gewesen, in die Naturfotografie einzusteigen.

Vor zehn Jahren ist Anton Laut von analogen auf digitale Kameras umgestiegen. Mit den früheren technischen Mitteln sei lediglich eine dokumentierende Fotografie möglich gewesen, sagt Laut. Heute gehe es in ganz anderer Weise um Fragen des Bildaufbaus, der Hintergrundgestaltung oder der im Bild festgehaltenen Bewegung. "Fotografisches Wissen allein genügt nicht, das biologische Wissen muss dazukommen."

Zu sehen bis 30. Juni im Brugger-Haus Bergkirchen. Geöffnet Dienstag bis Donnerstag, 9 bis 13 Uhr, zusätzlich donnerstags von 14 bis 18 Uhr.

© SZ vom 08.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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