Nachruf:Trauer um Kathi Höß

Kathi Höß

Kathi Höß war jahrzehntelang nicht wegzudenken aus dem Stadion des FC Pipinsried. Sie hinterlässt ihren Mann Konrad und den gemeinsamen Sohn Reinhard.

(Foto: oh)

Die "gute Seele" des FC Pipinsried ist nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorben

Von Benjamin Emonts

Die Fußballer des FC Pipinsried trauern um Katharina Höß, die am Samstag nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben ist. Über Jahrzehnte hinweg hatte sie sich mit ihrem Ehemann Konrad Höß voller Kraft und Leidenschaft für den erfolgreichen Dorfklub eingesetzt. Sie wusch die Trikots, kochte abends im Sportheim und verkaufte bei den Heimspielen Hunderte ihrer beliebten Wurst- und Fischsemmeln, mit denen sie so manchen Fan ins Stadion lockte. Vor allem aber war Kathi Höß die "gute Seele" des Vereins.

Mit Fürsorge nahm sie sich Generationen von Fußballern beim FCP an. "Sie war mit ihrer herzlichen und gutmütigen Art der Mittelpunkt des Vereins. Ihr lag immer das Wohl der Spieler am Herzen, der Verein war ein Teil ihrer Familie", würdigte der FC Pipinsried ihr Engagement. Für die großen Erfolge des Vereins, der zeitweise in der Regionalliga spielte, sei Höß mitverantwortlich gewesen. "Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre dies alles nicht möglich gewesen und der FC Pipinsried stünde nicht da, wo er heute steht." Der Verein, den ihr Mann 1967 mitbegründet hat, war auch ihr Lebenswerk. Gemeinsam stellten sie sich voll und ganz in dessen Dienst - an Urlaube war lange Zeit nicht zu denken. Auch bei Auswärtspartien stand Kathi Höß oft am Spielfeldrand. Die meisten Heimspiele besuchte sie selbst dann noch, als ihre Kräfte bereits am Schwinden waren.

In den sozialen Netzwerken ist die Anteilnahme groß. "Es sind nicht Tabellen, Punkte, Spieler oder Spiele die nachhaltig in Erinnerung bleiben, sondern Menschen wie Kathi, die mit inspirierender Leidenschaft, unglaublichem Herzblut und großer Liebe über Jahre und Jahrzehnte hinweg einen Verein leben und prägen", fand der ehemalige Pipinsrieder Spieler Klaus Trejo bewegende Worte. Voller Anerkennung verabschiedete sich der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath (CSU) von Kathi Höß: "Sie hat in diesem Milieu des Leistungs- und Erfolgsdrucks stets das Menschliche verkörpert. Der Fußballsport im Landkreis Dachau und weit darüber hinaus ist heute ärmer geworden."

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