Nach mehreren Anläufen:Besser in Eigenregie

Pfaffenhofens Bürgermeister Zech plant Sozialwohnungsbau

Eigentlich ist dieses Fünf-Familien-Haus am Westrand von Pfaffenhofen an der Glonn schon der zweite Versuch von Bürgermeister Helmut Zech (CSU) und seinem Gemeinderat, ein soziales Wohnungsbauprojekt zu realisieren. Vor zwei Jahren wollte der Rathauschef ein genossenschaftliches Wohnmodell für ein Mehrfamilienhaus im Egenburger Neubaugebiet initiieren. "Die Gemeinde übernahm damals die Planung des barrierefreien Gebäudes, eine Genossenschaft hätte als Bauherr und Vermieter unter gewissen sozialen Auflagen fungieren sollen", rekapituliert Zech das damalige Konzept. Allein, es fand sich dafür kein Interessent. Schlussendlich kaufte ein Bauträger das Grundstück samt den Plänen, errichtete und vermarktete das Gebäude. Ganz konventionell, zu marktüblichen Preisen.

Nun ein weiterer Versuch. "Diesmal machen wir es selber", sagt Zech. Das Fünf-Wohneinheiten-Haus im Neubaugebiet "An der Allee" wird von der Kommune - Zech: "Natürlich mit einem externen Architekten" - auf kommunalem Grund geplant, gebaut und anschließend in Eigenregie an Haushalte vermietet, welche die Einkommensgrenzen der sozialen Wohnraumförderung nicht überschreiten.

"Das kommunale Wohnraumförderprogramm des Freistaats hilft uns dabei erheblich", sagt Zech weiter. Seine Kommune erhalte einen Zuschuss von dreißig Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtkosten samt einem Darlehen zu einem Zinssatz von 0,79 Prozent. "Wir wären ja blöd, wenn wir das nicht nutzen würden." Wohnungen werde auch bei uns immer teurer. Eine Kommune hat daher seiner Meinung nach die Verpflichtung, für Wohnraum zu sorgen, den sich auch Menschen mit normalen oder unterdurchschnittlichem Einkommen leisten können."

Es wird nicht das letzte derartige soziale Wohnungsbauprojekt der kleinsten Landkreis-Gemeinde gewesen sein, kündigt Zech an. "Wir werden bei jedem Neubaugebiet mindestens ein derartiges Mehrfamilienhaus einplanen." Komplett barrierefrei übrigens, mit ebenerdigen Zugängen und Aufzügen, inklusive rollstuhlgerechter Bürgersteige und Zufahrten im gesamten neuen Ortsteil.

Die Finanzierung stellt sich Zech folgendermaßen vor: Bei Gesamtkosten von etwa 1,57 Millionen Euro gewährt der Freistaat voraussichtlich einen Zuschuss von 470 000 Euro. Zusätzlich will Pfaffenhofen locker ein zinsverbilligtes Darlehen über 940 000 Euro aufnehmen. Der verbleibende Eigenanteil liegt demnach bei zirka 160 000 Euro. Zech rechnet vor: "Der Schuldendienst für das Darlehen kann voraussichtlich über die Mieteinnahmen gedeckt werden, so dass der Haushalt der Gemeinde außer mit dem Eigenanteil für die Investition nicht weiter belastet wird."

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