Nach Erdverkabelung:TSV weiter unzufrieden

Der Verein beruft außerordentliche Mitgliederversammlung ein

Von Clara Nack, Dachau

Nach langem Ringen um die Erdverkabelung für das neue Gelände des TSV 1865 Dachau östlich der Theodor-Heuss-Straße fällte der Stadtrat im Juli die vom Verein ersehnte Entscheidung: Trotz finanzieller Bedenken der Stadt, technischer Schwierigkeiten und erheblicher Verzögerungen bei der Aussiedlung des Vereins sollte der TSV sein unterirdisches Kabel auf dem neuen Gelände bekommen. Für die dort bestehende Überlandhochspannungsleitung wird vorgesehen, diese hierfür in die Erde zu verlegen. Dem Verein waren neben einer optischen Beeinträchtigung unter anderem die Gesundheitsgefährdung der Sportler sowie die planerische und gestalterische Umsetzung des neuen Areals als Grund genug erschienen, auf die Erdverkabelung zu bestehen. Nun empört sich der Verein "aus gegebenem Anlass" ein weiteres Mal. Es geht wieder um die "Sportstättenentwicklung", kurzum die Aussiedlung - diesmal jedoch um das eigene Vermögen.

Für Freitag, 9. November, um 19 Uhr ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung in der Vereinsgaststätte in der Jahnstraße einberufen worden. In einem Beschluss des Stadtrates vom 26. September, wird der Verein dazu aufgefordert "sein komplettes Vermögen" in die Aussiedlung auf oben genannte Flächen einzubringen. Im Juni hatte der Verein dem Stadtrat jedoch eine "Grundsatzentscheidung" der Mitglieder vorgelegt, in der von einem Teil des Vermögens die Rede war. Zudem bestand man darauf, die 33 000 Quadratmeter Fläche, auf der sich der TSV bisher befindet, auch im neuen Gebiet als Eigentum des Vereins festzuschreiben, um nicht nur auf fremdem Grund und Boden zu bauen. "Es gibt Dinge, die kann man verlangen und Dinge, die kann man nicht verlangen", findet Vereinsvorstand Wolfgang Moll. Man müsse neben den Ausgaben für die Aussiedlung auch den eigenen Wirtschaftsbetrieb aufrecht erhalten können.

Wegen zusätzlicher Mängel und Kompromisslösungen, vor die sich der TSV gestellt sieht, möchte Moll nun seine Mitglieder darüber abstimmen lassen, wie mit dem Beschluss umzugehen sei. Unter anderem verkleinere die bisherige Hochspannungsleitung weiterhin das neue Areal für den TSV. Vereinsvorstand Moll jedoch ist guter Dinge, dass man sich "mit allen Beteiligten entsprechend annähern" werde.

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