Nach Bauarbeiten:Entschleunigung im Zentrum

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Gemeinderat Odelzhausen beschließt, den gesamten Ortskern zur Tempo-30-Zone auszuweisen

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Der Odelzhausener Ortskern wird zur Tempo-30-Zone. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion über die Verkehrs- und Parksituation in der Ortsmitte sowie in der Dietenhausener Straße - die wichtigste Straßenverbindung zum Schulzentrum.

Den Anlass, sich zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Thema zu beschäftigen, bot die Wiedereröffnung der Marktstraße, die wegen der Kanal- und Kreisverkehrsarbeiten mehrere Monate gesperrt war. Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) erklärte den Unterschied zwischen einer Tempo-30-Zone und einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer in der Stunde: "Bei einer Zonen-Ausweisung gilt generell rechts vor links", so der Rathauschef. "Sind hingegen nur einzelne Straßen mit einem Tempo-30-Schild ausgestattet, dann sind individuelle Vorfahrtsstraßenausweisungen möglich." Trinkl plädierte für die Einführung der Tempo-30-Zone: "Damit sinkt generell die Fahrgeschwindigkeit." Die Dachauer Polizeiinspektion stehe der Regelung positiv gegenüber. Das Gremium beschloss, die gesamte Marktstraße sowie die einmündende Gartenstraße samt deren Fortsetzung Am Anger zur Tempo-30-Zone zu erklären. Außerdem wird das angrenzende Viertel rund um das Rathaus in eine Tempo-30-Zone verwandelt: Sie umfasst die Schulstraße, die Burgfeldstraße sowie die Glonnstraße.

In der Marktstraße wird zudem vom Standort des Maibaums an wieder die frühere Einbahnstraßen-Regelung gelten, die sich in der Zeit vor den Bauarbeiten bewährt hatte. Dass die schwierigen Parkverhältnisse in der Ortsmitte mit dieser Maßnahme nicht gelöst sind, darin war sich das Gremium ebenfalls einig. Roderich Zauscher (BGO) wies darauf hin, dass die Fläche vor der Metzgerei Willibald eigentlich nicht als Parkplatz gedacht sei und schlug eine Halteverbotsmarkierung vor. Der Rathaus-Chef mutmaßte: "Wer sich dort mittags schnell zwei Leberkässemmeln kaufen will, wird sich auch von einem Verbotsschild nicht abhalten lassen." Paul Brandhofer (CSU) brachte sogenannte "Straßennägel" ins Spiel - flache quadratische oder runde Markierungen, zumeist aus Aluminium, mit einer Seitenlänge oder einem Radius von rund zehn Zentimetern, die in den Boden eingelassen werden und mit Reflektoren ausgestattet sein können. Brandhofer erklärte, dass ihm In der Friedberger Altstadt derartige Straßennägel positiv aufgefallen seien, mit denen Parkflächen gekennzeichnet seien. Trinkl versprach, bei der Regierung von Oberbayern anzufragen, welche Lösung mit dem Odelzhausener Ortsmittekonzept - für dessen Umsetzung die Gemeinde staatliche Fördermittel erhalten hat - vereinbar wäre.

Das einseitige Parkverbot in den Straßen Am Anger und Gartenstraße, das während der Sperrung der Ortsdurchfahrt eingeführt wurde, soll weiterhin gelten. Der Gemeinderat sprach sich außerdem dafür aus, dass gegenüber dem Spielplatz Am Anger zusätzliche Halteverbotsschilder aufgestellt werden. Die Dietenhausener Straße - die wichtigste Zufahrtsstraße zum Schulzentrum - soll ebenfalls mit einer Mischung aus Halte- und Parkverbotsschildern ausgerüstet werden. Die Maßgabe dabei: Der Gegenverkehr muss immer erkennbar sein.

Die schon mehrmals diskutierte Tempo-30-Regelung in der Dirlesrieder Straße im Odelzhausener Ortsteil Ebertshausen wurde hingegen vom Gemeinderat endgültig begraben. "Die Straße ist eine Ortsverbindungsstraße nach Egenhofen, auf der sind laut Polizei keine Tempo-30-Beschränkungen statthaft", klärte Trinkl auf. Die Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder, die dort während der Sperrung der Odelzhausener Ortsdurchfahrt aufgestellt worden waren, müssen daher wieder abgebaut werden.

© SZ vom 16.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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