Ukrainer in Dachau:"Die ukrainische Kultur hat schon immer auch die schwierigsten Zeiten überstanden"

Ukrainer in Dachau: Professor Myron Cherepanyn arbeitet in seinem Quartier in Dachau an der Digitalisierung des Rundfunk-Archives der Ukrainischen Freien Universität München.

Professor Myron Cherepanyn arbeitet in seinem Quartier in Dachau an der Digitalisierung des Rundfunk-Archives der Ukrainischen Freien Universität München.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Musikprofessor Myron Cherepanyn digitalisiert alte Tonbandaufnahmen der ukrainischen Diaspora. Warum viele der Lieder in der Ukraine verboten waren - und warum es so wichtig ist, sie zu erhalten.

Von Jessica Schober, Dachau

Es ist bereits das dritte Tonbandgerät, dem Myron Cherepanyn jetzt lauscht. Zwei Vorgängermodelle haben schon den Geist aufgegeben in den vergangenen Monaten in Dachau, obwohl es die guten waren von Majak und Astra, die Cherepanyn eigens aus der Ukraine mitgebracht hatte. Nun muss es also dieses kastenförmige Magnetophon tun, in das er gerade eine Spule einlegt. Das durchsichtige Band beginnt zu rattern, die jahrzehntealten Rollen drehen sich, ein leises Rauschen erklingt durch den Lautsprecher, und dann setzt ein Männerchor an. Ein Soldatenlied. Tieftraurig klagt es in ukrainischer Sprache über die Gefallenen. Erzählt davon, wie ukrainische Soldaten im Kampf um die Unabhängigkeit ihres Landes namenlos starben, "und nur die Sterne hatten Tränen in den Augen". Cherepanyn hört zu.

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