Süddeutsche Zeitung

Musik in Dachau:"Von Emotionen überwältigt"

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Der erste öffentliche Auftritt des Erchana-Orchesters Dachau seit 2019

Große Begeisterung auf allen Seiten: Am vergangenen Sonntag fand im Ludwig-Thoma-Haus das erste Konzert des Erchana-Orchesters Dachau seit 2019 statt. Wie Orchesterleiterin Gudrun Huber erklärte, waren einige Kunstgriffe nötig. So traten zunächst die Streicher des Orchesters mit Klavierbegleitung auf und eröffneten das Konzert mit der schwungvollen Oregano Suite von Jos van den Dungen: Blues, Tango, Bossa und Tarantella versetzten die Zuhörer sofort in fröhliche Stimmung. Dominik Härtl illustrierte den Konzerteinstieg passend mit einem geistreichen Gedicht über Küchenkräuter.

Florian Ewald, der bisher die Bläser leitete, stand als neuer Dirigent bei fast allen Stücken am Pult. Er führte das Orchester mit Elan und exakten Einsätzen durch das Konzert. Da der Mitgliederschwund in allen Amateur-Ensembles während der Corona-Lockdowns auch das Erchana Orchester getroffen hat, ersetzte Gudrun Huber mit der Bratsche die fehlende Stimme und dirigierte zwischendurch lediglich einen Ragtime.

Nachdem die Streicher Ohren-schmeichler wie "The Rose", die rockige Melodie von "Pretty Woman" und Filmmusik aus dem oskarprämiierten Musical-Film "La La Land" mitreißend interpretierten, traten sieben Bläser des Erchana-Orchesters auf die Bühne und setzten sich in einem großen Halbkreis um ihren Dirigenten. Die Titelmusik von "James Bond" zog die Zuhörer in ihren Bann, "The Pink Panther" von Henry Mancini und Vangelis' "Conquest of Paradise" gelangen traumhaft harmonisch. Weiter ging es mit einem Titel von Ennio Morricone aus dem Film "The Mission". Danach ein Ohrwurm, wie Dominik Härtl ankündigte: "Love Story" von Francis Lai. Begeisterter Applaus nach der eingängigen Melodie von "Meet the Flintstones" belohnte die Musiker am Ende. Orchestervorstand Heinrich Böhmer bedankte sich bei allen Mitwirkenden für ihr Engagement, bei Stadt und Landkreis für die finanzielle Unterstützung und beim Publikum, dass es die FFP2 Maskenpflicht so geduldig ertragen hatte.

Auch mit den kleineren Besetzungen war das Konzert ein großer Erfolg, denn wie eine Zuhörerin sagte: "Es war endlich mal wieder eine Live-Aufführung, deren positive Energie noch lange mitschwingen wird." Auch eine der Musikerinnen äußerte sich sichtlich bewegt: "Ich kann es kaum glauben, endlich wieder Live-Musik mit echten Menschen in einem echten Saal!" Ein weiterer Kommentar aus dem Publikum: "Beinahe wurde ich von Emotionen überwältigt." An diesem Nachmittag traf der Titel der Zugabe die Stimmung im Saal: "What a wonderful World".

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Quelle:
SZ vom 24.07.2021 / SZ
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