München/Vierkirchen:Meister der Königin

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2017 hat Peter Kofler mit der Einspielung sämtlicher Orgelwerke Johann Sebastian Bachs begonnen. Jetzt ist die zweite CD-Box erschienen. (Foto: Walter Glück; oh)

Organist Peter Kofler eröffnet den elften Orgelherbst

Von Dorothea Friedrich, München/Vierkirchen

Der elfte Orgelherbst beginnt am Sonntag, 6. Oktober, in der Münchner Kirche St. Michael. Initiator und künstlerischer Leiter dieses ganz der Königin der Instrumente gewidmeten Festivals ist Michaelsorganist Peter Kofler, der mit seiner Familie in Vierkirchen lebt und einige Jahre lang Organist an St. Peter in Dachau war. Kofler hat sich heuer einen Herzenswunsch erfüllt: Erstmals gibt es ein spezielles Programm für Kinder, "natürlich auch für die Eltern und alle, die die Orgel kennenlernen wollen", sagt Kofler.

Am Sonntag, 13. Oktober, heißt es um 16 Uhr in St. Michael in der Münchner Neuhauser Straße "Im Palast der Königin oder: Wenn der Wind Musik macht". "Das ist ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt", sagt Kofler. Warum? Weil er jede Möglichkeit nutzen wolle, Kinder für Musik zu begeistern. Erzählt wird die Geschichte zweier Kinder, die ein verwunschenes Schloss erkunden, im Musikzimmer allerlei Instrumente entdecken und schließlich in eine düstere Kammer geraten. Mehr will Kofler nicht verraten. Er begleitet die Kids auf ihrer Entdeckertour, lässt die Orgel mit ihren schier unendlichen Möglichkeiten "wie Filmmusik" das spannende Geschehen mit Zitaten bekannter Werke, Lautmalereien und Improvisationen kommentieren, untermalen und vorantreiben. Weil auf der Orgelempore der Platz nicht ausreicht, gibt es eine Übertragung von Koflers Orgelspiel auf eine große Videoleinwand im Kirchenraum. So können die Zuschauer live erleben, was sich am Orgel-Spieltisch und im Instrument tut - und erfahren, dass es eigentlich der Wind ist, der die Musik macht.

"Wir wollen, dass viele Familien kommen, deshalb ist der Eintritt frei und die Kirchentür steht allen offen", sagt Kofler. Er eröffnet den Orgelherbst am Sonntag, um 16 Uhr, mit Werken von Johann Sebastian Bach. Diesem Komponisten hat sich Kofler mit einem Riesenprojekt verschrieben: Mit "Opus Bach" will er sämtliche Orgelwerke des Thomaskantor einspielen. Gerade ist eine Box mit den ersten fünf CD-Aufnahmen erschienen.

Beim diesjährigen Orgelherbst sind drei weitere Ausnahme-Organisten zu Gast: Der Kölner Domorganist Winfried Bönig ist am Freitag, 11. Oktober, zu hören, sein russischer Kollege Daniel Zaretzky am Freitag, 18. Oktober. Das Abschlusskonzert spielt der französische Ausnahmeorganist David Cassan am Sonntag, 20. Oktober. In der Reihe "Musik zur Nacht" spielt am Mittwoch, 16. Oktober, die Cellistin Kristin von der Goltz in der Kreuzkapelle Werke von Bach, dall'Abaco und Gubaidulinazu.

Weitere Informationen gibt es unter www.muenchner-orgelherbst.de.

© SZ vom 05.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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