Moderner Kreißsaal:Mehr Geburten in Dachau

Säugling

Ein Säugling liegt in einem Bett auf der Wochenstation in einem Universitätsklinikum.

(Foto: dpa)

890 Kinder sind 2018 im Amper-Klinikum zur Welt gekommen. Im neuen Kreißsaal können Frauen im Wasser entbinden.

Von Hannah Becker, Dachau

In Deutschland kommen wieder mehr Kinder zur Welt. Auch die Frauenklinik des Helios Amper-Klinikums Dachau hat im vergangenen Jahr einen Anstieg der Geburten in ihrer Einrichtung verzeichnet. 890 Kinder wurden 2018 dort geboren, 62 mehr als noch 2017. Mit etwa sieben Prozent ist dieser Anstieg in der Geburtenstatistik deutlich wahrnehmbar. Die Klinikleitung wertet das sehr positiv. "Wir freuen uns sehr über die steigenden Geburtenzahlen und werten sie als großen Vertrauensbeweis, den uns die werdenden Eltern entgegenbringen", sagt Florian Ebert, Chefarzt der Frauenklinik.

Die Wahl des Krankenhauses ist für viele werdende Eltern eine sehr wichtige Entscheidung. Seit der Sanierung der drei Entbindungsräume im vergangenen Jahr bietet das Amper-Klinikum darum einige Neuerungen, um den individuellen Wünschen der schwangeren Patientinnen besser nachkommen zu können. Jeder Raum ist jetzt mit einem speziell erarbeiteten Farbkonzept mit Lichtelementen ausgestattet, das Wärme und Entspannung vermitteln soll. Zudem verfügt der Kreißsaal über moderne Entbindungsbetten und eine Monitorüberwachung, welche die größtmögliche Sicherheit vor und während der Geburt garantieren soll.

Seit der Sanierung des Kreißsaals können Frauen wieder im Wasser entbinden

Auch vorher schon stand ein Team aus Kinderärzten, Gynäkologen, Anästhesisten und Hebammen in ständiger Abrufbereitschaft, damit einer sicheren Geburt rund um die Uhr nichts im Wege steht. Die Frauenklinik in Dachau verfügt neben ihren drei Entbindungsräumen auch über Wehen- und Stillzimmer sowie eigene Untersuchungsräume, in denen Mutter und Kind von erfahrenem Personal untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.

Seit der Sanierung des Kreißsaals steht außerdem ein Geburtsbecken zur Verfügung, in dem das Amper-Klinikum Wassergeburten anbietet. Dabei hält sich die werdende Mutter während der Geburt in einem speziell darauf eingerichteten Wasserbecken auf. Das Wasser hat etwa Körpertemperatur. Das Kind kommt unter Wasser zur Welt. In den vergangenen Jahren wurde diese Art der Entbindung unter Schwangeren zunehmend beliebt, weil sie die Schmerzen sowie das Risiko von Geburtsverletzungen verringert. Die naheliegende Befürchtung, das Kind könne bei der Geburt ertrinken, ist nicht berechtigt. Säuglinge haben bis zum vierten Lebensmonat den sogenannten Tauchreflex, bei dem Nervenrezeptoren im Gesicht das Wasser registrieren, was zu einem sofortigen Verschluss des Kehlkopfs führt. Zum Nachteil kann allerdings werden, dass im Waser in Notfällen nicht sofort ein Kaiserschnitt durchgeführt werden kann. Dieser Problematik begegne man laut Chefarzt Ebert allerdings durch entsprechende technische und räumliche Ausstattung.

Um zusätzliche Kosten bei der Wassergeburt müssen sich Eltern nicht sorgen: Die Entbindung und bis zu sechs Krankenhaustage werden von Krankenkassen grundsätzlich übernommen, unabhängig von der Art der Entbindung. In der Amper-Klinik Dachau werden inzwischen rund fünf Prozent aller Kinder im Wasser zur Welt gebracht und mehr als die Hälfte der Patientinnen nutzt die Wanne zumindest im Laufe des Geburtsvorgangs zur Entspannung.

Wohlwissend, wie schwer die Wahl des richtigen Krankenhauses fallen kann, bietet das Klinikum außerdem einmal monatlich Informationsveranstaltungen mit einer Kreißsaalführung an, bei denen Interessierte die Frauenklinik kennenlernen können. Jeden ersten Donnerstag im Monat von 18.30 Uhr an stellt Ebert die Räumlichkeiten und das Team der Geburtshilfe vor. Der nächste Termin ist am Donnerstag, 7. Februar.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: