Mobilität:ÜB zweifelt an Molls Bahn-Idee

Stadt soll in Gespräch mit Konzern Baurecht als "Hebel" einsetzen

Die schlechte Verständigung mit der Deutschen Bahn ärgert nicht nur Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD), sondern beschäftigt auch die Stadträte. Hartmann hatte kürzlich im Werkausschuss heftig auf die Deutsche Bahn geschimpft, weil die Planungen für einen Busbahnhof, den sich die Stadt wünscht, nicht voran kommen. Nicht einmal einen Kiosk, in dem für drei Sommermonate eine Außenstelle der Tourist-Information untergebracht werden soll, kann die Stadt aufstellen, ohne ganz genaue Vorplanungen bei der Bahn einzureichen. Der parteilose Stadtrat Wolfgang Moll hat nun beantragt, die Stadt möge regelmäßige Treffen mit den Vertretern der zuständigen Bahn-Unternehmen vereinbaren, am besten einen Jour Fixe jeden zweiten Monat.

Dazu meldet sich jetzt Stadtrat Peter Gampenrieder von der Überparteilichen Bürgergemeinschaft (ÜB) zu Wort. Er bezweifelt, dass sich die Bahn auf solche Termine einlässt und schreibt: "Die Bahn zeigt derzeit nur an einem Thema echtes Interesse, nämlich für ihren Grundbesitz möglichst viel Baurecht zu erhalten." Das sei "der einzige Hebel, um bei der Bahn überhaupt etwas zu erreichen". Die Stadt Dachau müsse dem Staatsbetrieb deutlich machen, dass beide nur gemeinsam ihre Ziele erreichen können und die Bahn die Stadt genauso zur Umsetzung ihrer Ziele brauche, wie umgekehrt. "Notfalls muss dieser Anstoß beim Vorstand in Berlin erfolgen. Scheinbar interessiert sich keine untergeordnete Stelle für die alltäglichen Probleme vor Ort", schreibt Gampenrieder in einer Stellungnahme. Die ÜB setzt sich für ein Alkoholverbot am Bahnhof ein und hat Notrufsäulen mit Defibrillatoren beantragt. Gampenrieder hofft, dass statt regelmäßiger Treffen nur ein "Gespräch an der richtigen Stelle" notwendig sein wird, um die Interessen der Stadt auf den Weg zu bringen.

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