Süddeutsche Zeitung

Mobilität:Mehr Ladestationen für E-Autos

Besitzer von Elektrofahrzeugen können zukünftig an zwölf öffentlichen Ladesäulen der Stadtwerke Strom tanken

Als Anbieter, sowohl von Ökostrom-Produkten als auch von Dienstleistungen für Besitzer von Elektroautos, beschäftigen sich die Stadtwerke Dachau schon länger mit dem Thema Elektromobilität. Neben dem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) steht die Gewährleistung einer nachhaltigen Individualmobilität im Zentrum. Aus diesem Grund investiert der städtische Versorger in die Ladeinfrastruktur für Elektroautos und betreibt bereits seit einigen Jahren öffentliche Ladestationen in der Altstadtparkgarage in Dachau. Zukünftig stehen Besitzern von Elektroautos zwölf neue Ladestationen zur Verfügung.

Vor gut eineinhalb Jahren haben die Stadtwerke Dachau konkrete Planungen für den weiteren Ausbau der städtischen Ladeinfrastruktur aufgenommen. "Denn bei Weitem nicht jeder Dachauer wird die Möglichkeit haben, in der Arbeit oder zu Hause zu laden", erklärt Werkleiter Robert Haimerl und ergänzt: "Das ergibt sich schon allein daraus, dass S-Bahn-Pendler nicht in der Arbeit laden können und Bewohner vieler Wohnblöcke keine Garagen haben." Nach einer umfänglichen Standortanalyse konnten zwölf Standorte identifiziert werden, die eine vernünftige Auslastung erwarten lassen. "Insgesamt investieren wir rund 185 000 Euro in dieses Projekt," sagt der Stadtwerke-Chef. Gefördert werden die E-Ladesäulen aus einem speziellen Programm des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in Höhe von maximal 81 000 Euro. Schon jetzt sind vier der insgesamt zwölf geplanten öffentlichen Stromtankstellen in Dachau in Betrieb. "Das Aufstellen von E-Ladesäulen ist ein wesentlicher Baustein beim Aufbau einer zuverlässigen und flächendeckenden Ladeinfrastruktur in Dachau und trägt zu einer umweltfreundlichen und klimaschonenden Mobilität in der Stadt bei", ist Oberbürgermeister Florian Hartmann überzeugt.

"Die neuen Ladesäulen bieten zwei Ladepunkte mit einer Ladeleistung von jeweils 22 Kilowatt, die gleichzeitig zum Aufladen von zwei Elektroautos verwendet werden können", erläutert Christian Diecke, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken und zuständig für den Bereich E-Mobilität. Die Ladesäulen seien alle öffentlich zugänglich und können die meisten Elektrofahrzeuge, die auf dem Markt sind, betanken. Die Stromtankstellen der Stadtwerke werden mit 100 Prozent Ökostrom beliefert. In der Altstadtparkgarage kann an vier Ladepunkten jeweils ein Elektroauto geladen werden.

Möchte ein Kunde die Ladesäule nutzen, muss zunächst das Ladekabel am Elektroauto und dann an der Ladesäule angesteckt werden. Anschließend wird der Ladevorgang mittels Smartphone und QR-Code oder einer Ladekarte eines Roamingpartners aus dem Ladeverbund be.Energised gestartet. "Für alle, die sich bei der Benutzung unsicher sind, ist eine kurze Beschreibung auf der Ladesäule angebracht", informiert Christian Diecke. Auch Ladelösungen für zuhause bieten die Stadtwerke Dachau an.

Bis dato konnten Besitzer von Elektroautos an den Ladepunkten in der Altstadtparkgarage kostenfrei Strom zapfen. "Anfangs hat das kaum einer genutzt", sagt Christian Diecke. Das hat sich inzwischen geändert. "Der Bedarf steigt und E-Mobilität hat ihren Preis. Wie an Benzin- und Diesel-Tankstellen auch, ist das Betanken von Elektroautos an unseren Ladepunkten zukünftig kostenpflichtig", so Diecke. Bei Ad-hoc-Ladungen, also Tanken ohne Ladekarte, erfolgt die Abrechnung des Ladevorgangs automatisch über Rechnungsmail und Abbuchung (Kreditkarte, PayPal). Beim Tanken ohne Ladekarte kostet eine Kilowattstunde Ökostrom an den Stadtwerke-Ladesäulen derzeit 0,69 Euro. Beim Tanken mit Ladekarte erfolgt die Bezahlung direkt über den Roamingpartner des Ladeverbunds be.Energised. Die Kosten sind abhängig vom jeweiligen Tarif des Ladekartenanbieters.

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SZ vom 06.03.2020 / SZ
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