Zur Kernkompetenz des Fußballspielers und ehemaligen Bayern-Stars Franck Ribéry zählt das Dribbling. Der Ball klebt ihm förmlich am Fuß, während er die Gegner auf dem Feld wie Slalomstangen umkurvt. Weniger Talent hat der Franzose fürs Busfahren. Er drehte einmal im Trainingslager zum Spaß eine Runde mit dem Mannschaftsbus auf einem Hotelgelände. Mit an Board das halbe Team. Es war eine wilde Fahrt. Ribéry mähte mit dem Leihfahrzeug zwei Schilder um.
Das Enfant Terrible hat den FC Bayern vor einigen Jahren in Richtung Italien verlassen. Erfahrene und kompetente Herrschaften lenken längst wieder den Bayern-Bus. Dennoch muss auch der beste aller Busfahrerführerscheinbesitzer mal abrupt bremsen oder abbiegen. Der Bayern-Coach Julian Nagelsmann ist bekanntlich ein Taktik-Genie. Er denkt vorausschauend, alle möglichen Optionen miteinbeziehend. Am Dienstag gewann sein Team das Auswärtsspiel in Stuttgart. Damit konnten sich die Münchner vorzeitig über die sogenannte Herbstmeisterschaft freuen. Auf die Frage, wie er diese feiere, sagte Nagelsmann: "Wir haben meistens eine Kiste Bier im Bus dabei. Aber wir fahren ja jetzt relativ lange nach Hause, und ich habe schon eine schwache Blase. Unsere Busfahrer versuchen schon immer sehr gerade zu fahren. Aber ich gehe sehr ungerne aufs Busklo. Deshalb werde ich mir wohl erst so bei Odelzhausen, Adelzhausen einen Schluck gönnen."
Zu viele Details? Nicht für Nagelsmann. Er achtet eben auf die vermeintlich unwichtigen kleinen Dinge. Einer wie er weiß, dass die A8 von Odelzhausen nach München schnurgerade verläuft. Und dass der Bus die Strecke in rund 20 Minuten schafft, wenn der Verkehr es zulässt. Und so dürfte eine Bierflasche aufgeploppt sein, als der Bayern-Bus am Dienstagabend Odelzhausen passierte. Ob es Nagelsmann ohne Klogang bis München schaffte und wie viel Flüssigkeit er in den 20 Minuten zu sich nahm, ist nicht bekannt. Der schnellste Biertrinker der Welt ist übrigens der US-Amerikaner Steven Petrosino. 1977 kippte er einen Liter Bier in 1,3 Sekunden runter. Prost!
