Alles Gute kommt von oben! Eine Weisheit, die auf den Apostel Jakobus zurückzuführen ist, so steht es in der Bibel. Die theologische Bedeutung ist schnell erschlossen: Mit "oben" ist Gott gemeint, der für alles Positive steht. Im Tagesgeschäft benutzen die Erdenbürger den biblischen Gedanken aber längst als wenig religiöse Redensart. Gerne zum Beispiel im Fasching, wenn es Bonbons regnet. Ganz trivial würde man Jakobus auch recht geben, wenn, sagen wir mal, eine Cessna, die Schwarzgeld in beträchtlicher Höhe in die Schweiz fliegen soll, ihre Ladung über Dachau verliert.
Und natürlich ist man je nach Ereignis nicht immer einer Meinung mit Jakobus. Spätestens, wenn das Wetter mit dem Schneesymbol auf dem Smartphone kommende Woche ernst macht. Wer dann mit Sommerreifen über die Straße rutscht, wird sich natürlich fragen, was an dem, was von oben kommt, nun gut sein soll? Gleiches gilt für den Herbstspaziergänger, dem im Wald eine Ladung Eicheln auf den Kopf prasselt.
Aber zurück zum Ursprung. Dass alles Gute von oben kommt und - ohne blasphemisch zu sein - mitunter wirklich als göttliche Fügung bezeichnet werden kann, hat ein 73-jähriger Mann aus Fahrenzhausen am Donnerstagabend erfahren. Er befuhr mit seinem Auto die Hauptstraße in Haimhausen in Richtung B 13. Allerdings war er laut Polizeibericht dabei etwas zu schnell unterwegs und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Das Unglück nahm seinen Lauf, der Wagen kam ins Schleudern und prallte gegen ein Flurkreuz. Dabei wurde das Kruzifix aus der Verankerung gerissen und der Corpus Christi durchschlug die Frontscheibe. Allerdings, und das ist das Glück im Unglück, auf Höhe der Beifahrerseite, weshalb der Mann sein Fahrzeug unverletzt verlassen konnte. Und obwohl der Sachschaden auf etwa 12 000 Euro geschätzt wird und die Feuerwehr Haimhausen anrücken musste, weil Öl ausgelaufen war, wird der Unfallverursacher vermutlich ein Stoßgebet gen Himmel geschickt haben.