Mitten in der Region:Zimtsterne in der Warteschleife

Zu blöd, wenn der Zusteller die Ausstechformen nicht liefert

Von KARIN KAMPWERTH

Zeit wird's, dass Weihnachten ist. Allein schon wegen dieser ganzen Plätzchenbäckerei. Wer drei, vier Keksdosen mit Kipferln, Kokosmakronen und Co. füllen möchte, um sich die Adventszeit zu versüßen, der sollte entweder nicht berufstätig sein, den Feiertagsurlaub schon vor dem Fest verpulvern oder unter Schlafstörungen leiden. Die Weihnachtsbäckerei ist eine zeitraubende Angelegenheit - und terminlich ziemlich festgelegt. Gleiches gilt für die Schenkerei. Auch die konzentriert sich nun mal auf dieses eine Datum, an dem in Bethlehem einst ein Stall zum Kreißsaal wurde.

Wer aber in der Küche steht und Plätzchen backt, kann keine Geschenke einkaufen gehen. Gut, dass die sich im Internet bestellen lassen - samt Ausstechform für die Zimtsterne, die noch dringend zur Vervollständigung des Gebäcktellers benötigt werden. Eine ungute Kombination, wie in dieser Woche ein Hobbybäcker aus dem Landkreis leidvoll erfahren musste. Extra freie Tage hatte er für die Plätzchenbäckerei reserviert, den Rest der Familie von Montag an aus der Küche ausgesperrt und diese mit kiloweise Mehl, Zucker, Nüssen, Mandeln, Rosinen, Oblaten und was man sonst noch alles braucht, blockiert. Und den Zimtsternausstecher selbstverständlich per Express geordert. Nur lag am Dienstag nicht die Bestellung im Briefkasten, sondern lediglich eine Nachricht vom Zimtsternausstecher-Zusteller. Der wollte den Empfänger nicht angetroffen haben und konnte das Gewünschte deshalb nicht abliefern. Was natürlich nicht stimmte, denn der Hobbybäcker stand schließlich den ganzen Tag in der Küche, um die anderen Plätzchensorten zu backen. Nun gut, mussten die Zimtsterne halt bis Mittwoch warten. Doch statt Ausstecher gab es wieder nur die lapidare Nachricht: Keiner zu Hause, keine Zustellung. Und Donnerstag? Und Freitag? Na ja, man ahnt es schon. . .

Wir wissen nicht, ob die Zimtsterne nun im Notfallmodus mit Blumenformen ausgestochen wurden, empfehlen dem Paketboten aber dennoch, künftig kurz anzuklingeln. Dann dürfte er, statt seine Zeit mit dem Ausfüllen von Keiner-zu-Hause-Botschaften zu verplempern, sicher von den Plätzchen kosten. Und vielleicht springt ja auch für seinen Chef noch ein Tütchen mit den Leckereien raus. Als kleiner Hinweis quasi, vielleicht ein paar mehr Paketboten einzustellen.

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