Mitten in der Region:Lieber ein Mittwochsauto

Montagsblues heißt ein Phänomen, das seit Jahren wissenschaftlich untersucht wird. Und dann gibt es noch das sogenannte Montagsauto...

Glosse von REGINA BLUHME

Montag ist einfach Mist. Das weiß jeder. Montags beginnt die Arbeitswoche und damit das jähe Ende von zwei freien Tagen. Kein Wunder also, dass sich die meisten montags schwach und schlecht gelaunt an den Arbeitsplatz schleppen. Montagsblues heißt dieses Phänomen, das seit Jahren wissenschaftlich untersucht wird. Und dann gibt es noch das sogenannte Montagsauto. Wer so eins erwischt, hat Pech gehabt. Darunter versteht man einen Neuwagen, der schon nach kurzer Zeit schlappmacht und Mängel aufweist und dem Käufer recht viel Ärger einbringt. Genauso einen Fehlgriff vermutete kürzlich ein Bekannter. Zunächst war er sehr zufrieden mit dem Neuwagen, bis er vor wenigen Tagen in einen heftigen Regenguss geriet und das Auto plötzlich auf freier Strecke nur noch mit 30 km/h dahinkroch. Mehr ging nicht. Hupend und schimpfend überholten die anderen Autofahrer. Ein wutentbrannter Anruf beim Autohändler folgte. Der ging mit ihm telefonisch erst mal auf Ursachenforschung. Bei bestimmten Detailfragen musste der Neuwagenbesitzer passen, denn so genau hatte er sich die Betriebsanleitung des Gefährts nicht durchgelesen: Kupplung, Gas, Bremse, Schaltung, Blinker und Licht - mehr Funktionen muss man doch nicht kennen! Na ja, vielleicht doch. Wie sich herausstellte, hat das Auto eine neue Funktion, die ihm bislang unbekannt war: einen Tempomat. Beim Betätigen des Scheibenwischers ist er wohl abgerutscht, hat das Hebelchen gesetzt - und der Tempomat hat brav die eingestellten 30 km/h eingehalten. Glück gehabt, doch kein Montagsauto, wohl ein Dienstags- oder vielleicht sogar ein Mittwochsauto.

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