Mitten in der Region: Diebin auf Samtpfoten

Bettelnde Katzen, ein gängiges Phänomen. Aber Katzen, die klauen? Glaubt man erst, wenn man es gesehen hat.

Vor einiger Zeit wurde an dieser Stelle von Bärli berichtet: Der Besitzer dieses Katers hatte auf Plakaten darum gebeten, sein Tierchen bitte nicht zu füttern. Bärli war nämlich für sein Anbetteln von Passanten bekannt und hatte schlauerweise sein Revier zwischen zwei Supermärkten in Ebersberg aufgeschlagen.

Vor einer Artgenossin Bärlis, ebenfalls wohnhaft in Ebersberg, sollte man am besten auch via Plakat gewarnt werden: Bitte nicht streicheln! Kann klauen. Bewiesen durch einen unvorbereiteten Selbsttest an einem Samstag im März. Das Wetter war schön, man kehrte mit den Schwiegereltern in einem Gasthaus am Rande Ebersbergs ein. Während man im Warmen seinen Tee schlürfte, durfte die Schwiegermama draußen im Sandkasten mit den Kindern spielen und frieren.

Eine junge Katze kam, wie später berichtet wurde, angehopst, schwarwenzelte um die Spielenden herum, und die tierbegeisterte Oma nahm ihren Handschuh ab, um das Schnurrchen besser streicheln zu können. "Oma, hilf mir mal!", schallte es vom Sandkasten, und die Oma wandte sich dem Enkelkind zu. Die junge Katze sah ihre Chance gekommen, schnappte nach dem Handschuh und hoppelte übers nahegelegene Feld. Mit offenem Mund verfolgten Oma und Kinder, wie die diebische Mieze mit ihrer Beute im Maul durch eine Loch in der Wand in einen Schuppen kroch und verschwand. Kein "Miezmiezmiezmiez", kein Leckerli half - die Katze war weg, und mit ihr der Handschuh.

Ein zufälliger Passant schüttelte den Kopf: "Na, sowos hob i a no nia ghead - a Katz, de klaut." Ein Glück, dass die Oma zumindest ihren Schlüssel und Geldbeutel sicher in der Handtasche verstaut hatte. Wahrscheinlich ist man noch glimpflich davon gekommen.