Mitten in der Region: Die Socken von Oma Anni

Wie Instagram einem bestrickendem Sozialprojekt neuen Auftrieb gibt

Es gibt Geschichten, die sind so schön, dass man sie einfach erzählen muss. Zum Beispiel diese hier, die Neufahrns Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl der Redaktion hat zukommen lassen. In Neufahrn gibt es nämlich die 84-jährige Anna Jungmeier, die seit neun Jahren immer zum Jahreswechsel der Seniorentagesstätte in der Sozialstation einen Besuch abstattet. Begleitet wird sie von ihrer Enkelin oder der Schwiegertochter. Jedes Mal hat sie einen Briefumschlag dabei mit dem Jahreserlös des Verkaufs ihrer selbstgestrickten Socken. Zur Sozialstation kam die Rentnerin über ihren verstorbenen Mann. Er war regelmäßig Gast des Senioren-Tagestreffs. "Ich habe dann mal durchgeschnauft und ein bisschen gefaulenzt, während mein Mann dort gewesen ist, er hat die abwechslungsreiche Gesellschaft sehr genossen", erzählt sie.

Das Stricken von Socken ist Anna Jungmeiers Leidenschaft, zunächst verkaufte sie diese auf dem Christkindlmarkt. Doch dann kam Corona, und die Veranstaltung musste ausfallen. Die Enkelin hatte die rettende Idee. Ihre Oma bekam einen eigenen Instagram-Account. Über "annisomasocken" kann man sie erreichen, ihr schreiben und Socken bestellen. "Servus beinand! Ich bin die Anni und stricke für mein Leben gerne Socken. Die Wolle ist qualitativ hochwertig und der Erlös geht an die Sozialstation in Neufahrn!", kann man dort lesen.

Außerdem erfährt man, dass die Socken aus 75 Prozent Schurwolle und 25 Prozent Polyamid bestehen und dass man sie bei 30 Grad in der Maschine waschen kann. Auf Wunsch fertigt Anni-Oma auch niedliche kleine Babyschuhe an, aus ganz weicher Wolle. Gut möglich, dass Oma Anni jetzt bald noch mehr zu tun hat.