Mitten in Dachau:Ein Jahr voller Knuddeltage

Das erste Halbjahr 2017 könnte mehr Feiertage vertragen - einige Vorschläge

Von Gerhard Wilhelm

Wer sich Ende des Jahres den Kalender ansieht und kein Arbeitgeber ist, der wird um einen tiefen Seufzer nicht umhinkommen: Weihnachten und Silvester liegen heuer also so was von bescheiden. Gerade mal ein verlängertes Wochenende hat zu Weihnachten herausgeschaut. Und der Neujahrstag bringt nur einen normalen Sonntag zum Ausnüchtern für viele, dann ist - wenn man nicht gerade Urlaub hat - wieder arbeiten angesagt. Aber das wird 2017 viel besser. Arbeitgeber sollten vielleicht an diesem Punkt besser aufhören zu lesen.

Alle Arbeitnehmer können jedoch jetzt schon mal im Geiste ihr Urlaubplanung perfektionieren und überlegen, mit welchen Kurztrips sie ihre Liebsten überraschen wollen. Es geht schon mal super im Januar los. Heiligdreikönige ist ein Freitag. Zum Wegfahren wohl eher weniger geeignet, weil a) Ferien, b) kalt und c) den Feiertag jeder bereits auf dem Schirm hatte und deshalb d) alles ausgebucht ist, was einigermaßen erschwinglich ist. Traditionell ist - saudumme Regelung - das erste Jahresdrittel nicht mit vielen Feiertagen gesegnet. Außer Karfreitag und Ostermontag (14. und 17. April) Fehlanzeige. Nur Narren zählen noch Rosenmontag und Faschingsdienstag (27./28. Februar) auf. Der 1. Mai fällt nächstes Jahr auf einen Montag. Christi Himmelfahrt (25. Mai) und Fronleichnam (15. Juni) sind Donnerstage - also mögliche Brückenpfeiler. Dazu kommt Pfingstmontag (5. Juni). Mariä Himmelfahrt (15. August) ist ein Dienstag - ein Tag Urlaub, vier Tage frei mit dem vorherigen Wochenende. Das kann man auch am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, machen: ebenfalls ein Dienstag. Allerheiligen (1. November) verschafft einem zumindest eine Unterbrechung der Arbeitswoche am Mittwoch.

Das Sahnehäubchen ist aber Weihnachten: Heiligabend ist am Sonntag, die Feiertage also Montag und Dienstag. Und Silvester fällt auf einen Sonntag, womit am Montag Neujahr ist. Nur Last-Minute-Geschenkkäufer müssen aufpassen. Wer am 23. Dezember noch nicht alles hat, der schaut spätestens abends um 20 Uhr in die Röhre. Selbst Online-Versandhändler werden danach nicht mehr zustellen - Drohnen hin oder her. Aber wer weiß, was bis dahin ist. Vielleicht hat dann schon jemand eine Petition beim Bundestag eingereicht, die zum Ziel hat, Tage zu gesetzlichen Feiertagen zu erklären, die internationale Bedeutung haben und zeigen, wie weltoffen Deutschland mittlerweile ist. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Weltknuddeltag oder Weltkuscheltag (National Hug Day) am 21. Januar, dem Murmeltiertag am 2. Februar oder dem Thinking Day der Pfadfinder am 22. Februar. Alles Tage, gegen die keiner was einwenden kann. Höchstens die Arbeitgeber.

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