Mitten im Landkreis:Selbstoptimiert ins neue Jahr

Die Silvesterläufe in Vierkirchen und Markt Indersdorf haben Tradition

Kolumne von Jacqueline Lang

In New York, in São Paulo, in Vierkirchen und in Markt Indersdorf - überall laufen sie an Silvester. Ob bei 30 Grad im Schatten oder bei eisiger Kälte und vereisten Wegen, der Lauf am letzten Tag des Jahres hat Tradition. Der weltweit größte Silvesterlauf findet in Madrid statt. Mehr alas 18 000 Läuferinnen und Läufer treffen sich dort alljährlich, um beim berühmten San Silvestre Vallecana mitzulaufen.

Die zahlreichen Läufe im Landkreis Dachau werden wohl nicht ganz so gut besucht sein, doch die Idee ist vielerorts dieselbe: Statt erbittertem Wettkampf, soll der Spaß an der Bewegung im Vordergrund stehen. Bei den meisten Rennen wird daher keine Zeit genommen, sondern jeder kann ganz gemütlich in seinem Tempo laufen. Ganz nach dem Motto: Heute gibt es keine Verlierer, denn wir alle sind Gewinner. Um den Spaßfaktor noch zu steigern, werfen sich einige Läufer statt in atmungsaktive Sportbekleidung sogar in flauschige Tierkostüme. Und so viel ist sicher: Wer sich mit einer Runde Sport vom Jahr verabschiedet, tut sich selbst etwas Gutes und legt damit sicher auch einen guten Grundstein für den Vorsatz, im kommenden Jahr (wieder) mehr Sport zu treiben.

Aber irgendwie ist das doch - selbst wenn man nicht die hautenge Leggings, sondern ein überdimensioniertes Einhornkostüm trägt und Bestzeiten keine Rolle spielen - immer noch schrecklich selbstoptimiert. So furchtbar richtig eben. Aber wenn man nicht am letzten Tag des Jahres ein bisschen über die Stränge schlagen darf, wann denn dann? Immerhin ist eine weitere Silvestertradition doch auch, das alte Jahr zu begießen - und dabei ist es völlig egal, wie das ausgeht. Immerhin heißt es am nächsten Morgen: Neues Jahr, neues Glück.

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