Süddeutsche Zeitung

Mitten im Landkreis:Alle Jahre wieder

Es ist doch erstaunlich, was Weihnachten und Corona so alles gemein haben

Von Astrid Samhuber

Kaum zu glauben: In fünf Wochen ist Weihnachten. Eben hat man sich noch vom Last Minute Laternenbasteln zu St. Martin erholt und die Halloween-Kostüme wieder verstaut, da steht das Christkind vor der Tür. Nicht, dass es nicht jedes Jahr das Gleiche ist! Jedes Mal nimmt man sich fest vor, sich gut vorzubereiten - und ist dann doch wieder total überrascht!

Spätestens, wenn im August die Lebkuchen im Supermarktregal stehen, sollte man anfangen mit den Vorbereitungen - spätestens. Denn je besser etwas vorbereitet ist, desto entspannter kann man ihm entgegenblicken. Eine Erkenntnis, die nicht nur einem selbst offenbar immer wieder viel zu spät zu kommen scheint. Wie sonst ist es zu erklären, dass niemand die vierte Welle hat kommen sehen? Offenbar hat Corona mehr mit Weihnachten gemein, als man zunächst denken würde.

Apropos Corona: Das macht die Vorbereitung aufs Fest auch nicht gerade leichter. Was soll man denn schenken? Gutscheine für Events? Wer weiß, wann die Veranstaltung stattfindet. Weihnachtsmärkte, die eventuell Inspiration geben würden? Abgesagt. Bleibt noch Black Friday, der mittlerweile ähnlich wie das Virus mutiert ist und zwar zur Black Week. Vom Kaufrausch anstecken lassen kann man sich ganz leicht online, dazu muss man heutzutage noch nicht einmal mehr das Sofa verlassen. Zumindest, wenn man eine gute Internetverbindung hat. (Und einen cleveren Postboten, der die Pakete nicht einfach in die Mülltonne steckt, die dann leider just zehn Minuten später abgeholt wird. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Bestenfalls schenkt man sogar etwas Selbstgemachtes. Ok, die Zeit ist knapp. Aber vielleicht hat man ja "Glück" und muss in Quarantäne. Da hätte man dann zumindest genug Zeit, endlich den Fotokalender zu gestalten, den man schon seit Jahren den Eltern verschenken will. Oder Socken zu stricken. Wem das nicht gelingen mag, für den noch die ultimative Anregung für ein Weihnachtsgeschenk: Ein Termin für die Booster-Impfung. Zugegeben, den zu besorgen wird im Landkreis Dachau keine leichte Sache. Aber man stelle sich die leuchtenden Augen beim Auspacken vor! Wenn in der Heiligen Nacht, die sehr wahrscheinlich aufgrund von Kontaktbeschränkungen wieder sehr still sein wird, der Stern von Bethlehem am Horizont aufgeht und tatsächlich Hoffnung zu bringen vermag.

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Quelle:
SZ vom 20.11.2021
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