Nachruf:Trauer um Michael Kreitmeir

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Michael Kreitmeir, aufgenommen 2014. (Foto: Toni Heigl)

Der langjährige Bürgermeister von Hebertshausen ist mit 76 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

Von David Kulessa, Hebertshausen

2014, kurz nachdem die Amtszeit von Michael Kreitmeir als Bürgermeister der Gemeinde Hebertshausen geendet hatte, wurde er von seinem Nachfolger Richard Reischl zum „Altbürgermeister“ ernannt, eine Ehrung für die Verdienste, die Kreitmeir in seiner zwölfjährigen Amtszeit – und darüber hinaus – erworben hat. „Weit über 45 000 Stunden“, rechnete Reischl damals vor, habe Kreitmeir als ehrenamtlicher Bürgermeister für die Gemeinde gearbeitet, „zu jeder Tages- und Nachtzeit“.

Michael Kreitmeir hat große Teile seines Erwachsenenlebens der Lokalpolitik gewidmet. Er habe „etwas bewegen, nicht nur kritisieren“ wollen, erzählte er vor vielen Jahren der Süddeutschen Zeitung. Zunächst war er in der Partei seines Vaters, der CSU, aktiv. Ab 1989 engagierte sich der ausgebildete Landwirtschaftsmeister dann im Freien Bürgerblock. Von 1990 an war er Mitglied des Gemeinderats, 2002 besiegte er bei der Wahl zum Bürgermeister dann überraschend seinen Kontrahenten von der CSU.

„Herausragendes Engagement in der Gemeinde“

Die SZ bezeichnete den Erfolg im ersten Wahlgang damals als „sensationell“, Kreitmeir selbst führte ihn auf seine Bürgernähe im Wahlkampf zurück. Später, als Bürgermeister, war er Mitglied in nahezu allen Vereinen der Gemeinde; von Sport- über Gartenbauverein hin zur Böllerschützenkompanie. „Da bekommst du als Bürgermeister einen Aufnahmeantrag, und den hast du dann zu unterschreiben“, erklärte der humorvolle Kreitmeir.

Die zentralen Inhalte seiner Amtszeit waren der Ausbau der Infrastruktur, etwa der Bau der Kläranlage oder des Feuerwehrhauses. Aber er setzte sich auch für den von ihm ins Leben gerufenen Sozialfonds „Miteinander Füreinander“ sowie die Verbesserung der Kinderbetreuung in Hebertshausen ein.

„Ich habe ihn als einen sehr fairen Gesprächspartner erlebt, der immer versucht hat, einen Konsens herzustellen“, erinnert sich Marianne Klaffki. Die SPD-Politikerin und Gemeinderätin war lange Zeit Wegbegleiterin und politische Konkurrentin Kreitmeirs. Sie seien sich nicht immer einig gewesen, sagt Klaffki, aber  seine ausgleichende Art habe sie  immer geschätzt. Dass er 2023 zum Hebertshausener Ehrenbürger ernannt wurde, sei angesichts seines „herausragenden Engagements in der Gemeinde“ hochverdient gewesen.

Am Dienstag ist Michael Kreitmeir im Alter von 76 Jahren gestorben.

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