Michael Blume spricht:Dachauer Forum gegen Judenhass

Die Bildungseinrichtung will über Antisemitismus aufklären

"Wenn wir den Antisemitismus wirklich besiegen wollen, dann müssen wir bereit sein, auf die dunklen Seiten unseres eigenen Herzens zu schauen." Das hat der Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel einmal erklärt. Und damit habe er absolut Recht gehabt, sagt der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Michael Blume. Am Dienstag, 10. September, wird Blume die Auftaktveranstaltung des Dachauer Forums unter dem Titel "Gute Mythen - schlechte Mythen" bestreiten. Das Dachauer Forum, die zentrale Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Dachau, setzt in seinem neuen Programm auf den Leitsatz "Auf mich kommt es an" - auf jeden einzelnen eben etwa beim Schutz der Umwelt, der Menschen, die neu im Land sind oder bei der Stärkung der Demokratie.

Blume hat darüber einiges zu sagen: Antisemitismus ist kein Problem nur der jüdischen Minderheit im Land, sondern ein Angriff auf die demokratische Verfassung im Land, also ein Problem der Mehrheitsgesellschaft. Judenhass ist ein integraler Bestandteil der europäischen Kultur seit der Antike. Gerade durch die sozialen Medien wird der Antisemitismus heute radikalisiert, wie Blume sagt. Der Forum-Vorsitzende Anton Jais und die Geschäftsführerin Annerose Stanglmayr wollen mit der Veranstaltung ein Zeichen gegen die Verschwörungsmythen und die Zunahme antisemitischer Übergriffe auch aus der Mitte der Gesellschaft setzen. "Wir wollen Mut zu gesellschaftlichem Engagement machen", sagen sie. Die Veranstaltung im Adolf-Hölzl-Haus am Ernst-Reuter-Platz 1 dauert von 19.30 bis 22 Uhr.

© SZ vom 10.09.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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