Süddeutsche Zeitung

Markt Indersdorf:Weniger Kosten für die Bürger

Um(welt)denker: Sanierung der Kläranlage mit Beiträgen finanzieren

Die Fraktion der Wählergruppe Um(welt)denken im Indersdorfer Gemeinderat macht sich erneut dafür stark, die Sanierung der Kläranlage nicht mit einer Gebührenerhöhung, sondern mit Einmalbeiträgen der Anschlussnehmer zu finanzieren. Wie die Wählergruppe in einer Pressemitteilung erklärt, steigen die Sanierungskosten von acht auf 12,3 Millionen Euro, wenn sie über höhere Abwassergebühren vorfinanziert werden. Denn die Gemeinde müsse dafür Kredite aufnehmen, für die etwa 4,3 Millionen Euro Zinsen anfallen. Und die müssten auch von den Bürgern getragen werden.

In einer Bürgerversammlung im September hatte Indersdorfs Bürgermeister Franz Obesser (CSU) erklärt, dass die Gebührenerhöhung in den Jahren 2015 bis 2017 0,47 Euro pro Kubikmeter Abwasser betragen werde. Auf einen Dreipersonenhaushalt kämen dadurch jährliche Mehrkosten von etwa 50 Euro zu. Für Fraktionsvorsitzenden Hans Wessner ist das aber nur die halbe Wahrheit. Denn bei dieser Kalkulation seien Überschüsse von etwa 600 000 Euro aus den Vorjahren eingerechnet, die für die Jahre 2018 bis 2020 nicht mehr zur Verfügung stünden. Die Kosten für die Sanierung der Kläranlage würden in der Kalkulation für den Zeitraum 2015 bis 2017 erst vom Jahr 2017 an berücksichtigt. Die tatsächliche Gebührenerhöhung durch die Sanierungskosten betrage nicht 0,47 Euro pro Kubikmeter Abwasser, sondern 1,53 Euro. In der Kalkulation für 2015 bis 2017 werde dieser Betrag auf drei Jahre aufgeteilt. Von 2018 an betrage der Kubikmeterpreis 3,90 Euro. Ein Dreipersonenhaushalt habe dann nicht 50, sondern 150 Euro Mehrkosten pro Jahr.

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SZ vom 20.10.2015 / sto
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