Im Alter von 89 Jahren ist der Indersdorfer Altbürgermeister Josef Kaspar am Donnerstag nach langer Krankheit im Kreis seiner Familie gestorben. Kaspar war zeit seines Lebens ein Kommunalpolitiker aus Leidenschaft, aber auch ein großer Theaterfreund, der viel für das kulturelle Leben in der Marktgemeinde leistete. Von 1978 bis 1990 war er zweiter Bürgermeister und von 1990 bis 1996 erster Bürgermeister der Marktgemeinde gewesen. Noch bis 2002 engagierte er sich als Gemeinde- und Kreisrat.
Altlandrat Hansjörg Christmann (CSU) beschreibt seinen langjährigen Parteikollegen und Freund als einen, "der sich in außerordentlichem Maße um die Gemeinde Markt Indersdorf verdient gemacht hat". Man habe mit ihm gut zusammenarbeiten und ja, wenn es sein musste, auch streiten können. Unter anderem durch Projekte wie die Realschule, das Gymnasium aber auch die Kläranlage habe Kaspar die Marktgemeinde für die Zukunft aufgestellt. Für die Politik, sagt Josef Kaspar junior, habe sein Vater "lichterloh gebrannt". Auch deshalb habe ihn seine Wahlniederlage 1996 noch nach Jahren geschmerzt. Gefreut habe ihn indes die Ernennung zum Altbürgermeister zu seinem 75. Geburtstag. Christmann erinnert sich an Kaspar zudem als "engagiertes Mitglied" im Verwaltungsrat der Sparkasse.
Das Indersdorfer Theater war die zweite große Leidenschaft von Josef Kaspar. 30 Jahre engagierte er sich als Spielleiter und darüber hinaus als Moderator und Organisator einiger legendärer Musikshows. Zur Welt kam Josef Kaspar 1932 in München. Nach dem Krieg zog er 1947 mit seiner Familie nach Glonn um, wo sein Vater den elterlichen Hof übernahm, den Kaspar später weiterführte. Und auch wenn seine Jugend in der Landeshauptstadt für Kaspar prägend gewesen sei, ist sich sein Sohn sicher: "Seine Heimat war Glonn." Josef Kaspar hinterlässt seine Frau Centa, drei Kinder und fünf Enkelkinder.