Markt Indersdorf:Tragischer Unfall mit zehn Verletzten

Schwerer Verkehrsunfall

Den Rettern bot sich ein Bild des Grauens: Beide Autos waren nur noch ein Haufen Schrott, drei Insassen mussten herausgeschnitten werden.

(Foto: Niels Jørgensen)

Zuerst schleudert ein Pkw gegen einen Baum, dann rutscht ein zweites Auto an derselben Stelle weg und prallt in das Wrack

Von Christiane Bracht, Markt Indersdorf

Eine ausgelassene Feier endete für zehn junge Erwachsene in der Nacht zum Sonntag mit einem Desaster. Die jungen Leute im Alter von 18 bis 23 Jahren wollten in den frühen Morgenstunden gut gelaunt von Markt Indersdorf Richtung Pasenbach nach Hause fahren, doch Nebel und unerwartetes Glatteis auf der Straße wurde ihnen zum Verhängnis. Der erste Wagen, voll besetzt mit fünf Personen, geriet laut Polizei etwa einen halben Kilometer hinter dem Kloster Indersdorf auf einer spiegelglatten Stelle ins Schleudern, kam von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Als die ersten die Türen aufgerissen hatten und gerade ausstiegen, folgte das zweite Auto, ebenfalls voll besetzt. Der 18-jährige Fahranfänger, der am Steuer saß, kam offenbar an derselben Stelle ins Rutschen wie der erste Wagen, auch er verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, schlitterte über die Straße und krachte in das völlig demolierte erste Auto.

Nur zwei junge Leute hatten es geschafft, sich aus dem Unfallwrack zu befreien, bevor der zweite Wagen frontal in die Beifahrerseite krachte. Als Polizei und Rettungswagen anrückten bot sich den Helfern ein Bild des Grauens. Der 22-jährige Fahrer des ersten Autos saß noch schwer verletzt am Steuer, sein Beifahrer und ein weiterer Insasse schafften es ebenfalls nicht, aus eigener Kraft aus dem Wrack zu kommen. Etwa 25 Feuerwehrler aus Markt Indersdorf und Weichs mussten helfen - und zwar schnell. Mit schwerem hydraulischem Gerät schnitten sie das Dach auf, um die Verletzten möglichst unbeschadet herausholen zu können. Alle drei sind aus Vierkirchen im Alter von 21 bis 23 Jahren. Rettungswagen brachten sie in verschiedene Kliniken. Ob sie in Lebensgefahr schweben, konnte die Polizei am Sonntag nicht sagen. Die zwei Insassen, die selbst aus dem ersten Wrack aussteigen konnten, sind jedenfalls nur leicht verletzt, ebenso Fahrer und Beifahrer des zweiten Wagens. Ob bei dem Unfall Alkohol im Spiel war, wird noch untersucht. Den jungen Leuten wurde Blut entnommen. Zur Klärung des genauen Unfallhergangs hat die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen beauftragt, der die Spuren genau untersucht hat. Den Schaden an den beiden Fahrzeugen schätzt die Polizei auf rund 40 000 Euro.

"Im Winter ist die Strecke gefährlich, weil sich an schattigen Stellen im Wald unerwartet Eis bildet", weiß Kreisbrandinspektor Georg Reischl. In den vergangenen Jahren haben sich dort immer wieder schwere Glatteisunfälle ereignet. Es gab dort wohl auch schon mehrere Tote. Gegen 4 Uhr morgens bei Temperaturen um die 0 Grad als sich der Unfall ereignete, war es dort "spiegelglatt". "Auch wir sind zu Fuß schon ins Rutschen gekommen", sagt Reischl. Es war übrigens nicht der einzige Glatteisunfall am Sonntagmorgen, aber der schwerste. Laut Polizei sind mehrere Autos und auch Personen ins Rutschen gekommen.

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