Markt Indersdorf:Tod im Gleisbett

Markt Indersdorf: Der viel befahrene Bahnübergang an der Arnbacher Straße war infolge des tödlichen Unfalls mehrere Stunden gesperrt.

Der viel befahrene Bahnübergang an der Arnbacher Straße war infolge des tödlichen Unfalls mehrere Stunden gesperrt.

(Foto: Toni Heigl)

86-jähriger Indersdorfer überquert Bahnübergang trotz geschlossener Schranke. Er wird vom Zug erfasst und stirbt

Von Benjamin Emonts, Markt Indersdorf

Ein 86-jähriger Fahrradfahrer aus Markt Indersdorf ist am frühen Mittwochnachmittag am Bahnübergang an der Arnbacher Straße von einem Zug erfasst worden und dabei tödlich verunglückt. Wie Pressesprecher Michael Richter von der Dachauer Polizei mitteilt, näherte sich der Fahrradfahrer gegen 13 Uhr vom Gewerbegebiet aus kommend dem beschrankten Bahnübergang. Obwohl die Schranken in beiden Richtungen wegen einer herannahenden S-Bahn geschlossen waren, die Lichtanlage rot aufleuchtete und dort auch bereits mehrere Autos halten mussten, versuchte der Rentner den Bahnübergang mit seinem Fahrrad zu überqueren.

Der Zugführer, ein 49-jähriger Münchner, der mit der S-Bahn unmittelbar zuvor vom Indersdorfer Bahnhof in Richtung Altomünster losgefahren war, konnte trotz einer eingeleiteten Notbremsung einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern und erfasste den Fahrradfahrer frontal. Der 86-Jährige wurde durch den Aufprall durch die Luft geschleudert und so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Der Zugführer erlitt nach Auskunft der Polizei einen Schock, blieb aber ebenso wie die Fahrgäste unverletzt. Die Arnbacher Straße (Staatsstraße 2054) und die Bahnstrecke Dachau-Altomünster blieben während der Unfallaufnahme bis in den späten Nachmittag gesperrt, ersatzweise verkehrten zwischen Dachau und Altomünster zeitweise Taxen. Absperr- und Umleitungsmaßnahmen übernahm die Freiwillige Feuerwehr Markt Indersdorf.

Polizeisprecher Michael Richter hält die Bahnübergänge im Landkreis Dachau grundsätzlich für sicher. Im Zuge der Elektrifizierung der Linie A seien zahlreiche gefährliche Bahnübergänge, die bisher unbeschrankt waren, geschlossen worden.

In der Marktgemeinde Indersdorf verbreitete sich die Nachricht über das schreckliche Unglück bereits kurz nach dem Unfall. Ortsansässige berichten von einem lauten Bremsgeräusch. Weshalb der Rentner den Bahnübergang trotz der geschlossenen Schranke und des Warnsignals überqueren wollte, ist unklar. Pressesprecher Richter von der PI Dachau mutmaßt, dass der Mann von der Hitze beeinträchtigt gewesen sein könnte und deshalb falsch handelte.

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