"Fireflies":Markt Indersdorf im Baseball-Fieber

Mit Thomas Törecki etablierte der Zweite Bürgermeister Hubert Böck den amerikanischen Nationalsport beim TSV. Jetzt rühren beide die Werbetrommel.

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Drei Homeruns hat Mex Kepler in einem Spiel hingelegt. Er hatte einen entscheidenden Anteil daran, dass die Minnesota Twins dreimal in Serie gegen die Cleveland Indians siegten. Der junge deutsche Baseballspieler macht derzeit in der amerikanischen Liga Furore. 23 Jahre ist der gebürtige Berliner alt, der die Profis von der Konkurrenz zum Staunen bringt. Die Erfolge des jungen Mannes machen auch bei Spielern in Deutschland die Runde. Vielleicht gibt er dem Baseball hierzulande einen kleinen Schub. Hubert Böck hätte seine Freude daran.

Indersdorfs zweiter Bürgermeister ist ein erklärter Anhänger dieses Sports. Baseball hat in Deutschland noch immer einen exotischen Touch, während es in den Vereinigten Staaten Nationalsport ist. Die Zahl der Mannschaften ist auch in Bayern eher dünn gesät; Baseball-Vereine sind vor allem dort zu finden, wo es früher amerikanische Kasernen gab. Die Soldaten brachten Baseball nach Deutschland. In Dachau hat der TSV 1865 eine Baseball-Abteilung. Daneben bietet nur noch der TSV Indersdorf diese Sportart im Landkreis an. Die Abteilung entstand vor sechs Jahren. Eigentlich brachte ein Freisinger hier den Baseball ins Rollen. Er bot den Sport in der Grundschule an und veranstaltete einmal pro Woche ein Training. Als er aufhörte, übernahmen Hubert Böck und Thomas Törecki das Ruder. Sie gründeten beim TSV Indersdorf eine Baseball-Abteilung, die derzeit 20 Mitglieder im Jugendbereich und 16 erwachsene Mitglieder hat. Sie müssen keinen Spartenbeitrag, sondern nur die Gebühr für die Mitgliedschaft im Hauptverein leisten. Es gibt eine Jugend- und eine Erwachsenenmannschaft, die Schüler sind inzwischen alle zur Jugend gewechselt.

Größere Bälle, andere Regeln

Böck rührt für Baseball die Werbetrommel. Für eine Schülermannschaft werden Spieler gesucht - im Alter von acht Jahren an. Der TSV Indersdorf ist im Landkreis der einzige Verein, der in dieser Sportart Jugendarbeit betreibt. Bei den Erwachsenen macht auch ein waschechter Amerikaner mit. Frank Di Luzio spielte früher bei den "Dachau Tigers" des TSV 1865, doch die Mannschaft habe sich wegen Spielermangels aufgelöst, berichtet er. Vorübergehend gab es eine Spielgemeinschaft, die der TSV Dachau 1865, die Spielvereinigung Unterhaching und der TSV Indersdorf bildeten. Doch dann ging Unterhaching eigene Wege.

Di Luzio schloss sich dem TSV Indersdorf an. Hier fungiert er nicht nur als Spieler, sondern auch als Barbecue-Coach. "Eine abgewandelte Form von Baseball, bei der man mit größeren Bällen und anderen Regeln spielt", erklärt der Amerikaner.

Zu einer Baseballmannschaft gehören neun Spieler. Der Pitcher wirft den Ball zum Catcher, der das Spielgerät mit einem großen Handschuh fangen muss. Der Batter der gegnerischen Manschaft versucht, den Ball so weit wie möglich wegzuschlagen. "Das Schöne am Baseball ist, dass man diesen Sport auch mit weniger Kondition machen kann", sagt Böck. "Und man braucht verschiedene Fähigkeiten."

Wer die Faszination dieser Sportart erleben möchte, der kann zum Probetraining der Indersdorfer Baseballer kommen. Ein "Try-Out", wie es in der Fachsprache heißt. Dazu laden die Indersdorfer "Fireflies" am kommenden Samstag, 24. September, von 15 bis 17 Uhr auf dem TSV-Gelände ein. Wer mitmachen will, der muss sich keine Schläger oder Handschuhe kaufen. "Ausrüstung ist genügend vorhanden", sagt Hubert Böck.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: