Markt Indersdorf:Kleine Bürger, große Wünsche

Markt Indersdorf: Viele Teilnehmer, viele Fragen: Bürgermeister Franz Obesser und Jugendbetreuer Sebastian Jäger standen den Jugendlichen Rede und Antwort.

Viele Teilnehmer, viele Fragen: Bürgermeister Franz Obesser und Jugendbetreuer Sebastian Jäger standen den Jugendlichen Rede und Antwort.

(Foto: Toni Heigl)

Kinder und Jugendliche tragen dem Indersdorfer Bürgermeister ihre Anliegen vor

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Was haben Kinder und Jugendliche auf dem Herzen, wenn ihnen der Bürgermeister Rede und Antwort steht? Am Ende natürlich auch die Frage, wie groß die jedem Teilnehmer versprochene Pizza nach der Veranstaltung im Rathaus ausfällt. Doch darüber hinaus bewegten die jungen Indersdorfer auf der zweiten Jungbürgerversammlung vor allem Themen, die in ihrem täglichen Leben eine Rolle spielen: Sportmöglichkeiten, Jugendfreizeitgelände oder Spielplätze. Auch Probleme im Straßenverkehr sprachen sie an. Bürgermeister Franz Obesser nahm von den jungen Leuten viele Anregungen mit, die, so weit möglich, auch umgesetzt werden.

Die Gemeinde kann auch die zweite Jungbürgerversammlung als Erfolg verbuchen: 72 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 19 Jahren kamen ins Rathaus, um Bürgermeister Obesser, Jugendreferent Paul Böller und Jugendbetreuer Sebastian Jäger ihre Anliegen vorzutragen. Obesser stellte zunächst die Gemeinde vor, deren Bewohnerzahl ständig wächst. Die Marke von 10 000 Einwohnern ist überschritten. Der Bürgermeister erläuterte die Arbeit des Gemeinderats, stellte die seit der ersten Jungbürgerversammlung realisierten Projekte wie das Jugendfreizeitgelände vor und erklärte, welche Anregungen aus der ersten Versammlung umgesetzt wurden - etwa der Streetball- und Basketballplatz am Jugendzentrum, der auf dem Jugendfreizeitgelände nicht gebaut werden konnte. Auf der Homepage der Gemeinde ist jetzt ein Lageplan der 14 öffentlichen Spielplätze zu finden. In den dritten und vierten Klassen der Grundschule läuft eine Umfrage, wie sich die Kinder die Spielplätze vorstellen. Und Obesser löste sein Versprechen ein, mit Jugendlichen beim Ramadama Müll zu sammeln.

"Wie schaut's mit dem Kunstrasenplatz aus?", wollte ein Jugendfußballer wissen, der mit mehreren Kameraden gekommen war, um sich für das Projekt der beiden Vereine TSV Indersdorf und TaF Glonntal stark zu machen. Er sei dringend erforderlich, um den Spiel- und Trainingsbetrieb zu verbessern und die Verletzungsgefahr für die Kicker zu mindern. "Das Thema steht auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am nächsten Mittwoch", erklärte Obesser. Dann würden die Gemeinderäte abwägen müssen, welches Projekt dringend erforderlich und was finanzierbar sei. "Wir haben viele Pflichtaufgaben, wenn wir ein großes Füllhorn hätten, wäre das Projekt überhaupt kein Problem."

"Die Wöhrer Straße zu überqueren, ist sehr gefährlich", stellte ein Mädchen aus Erfahrung fest. Sie schlug vor ein Blitzgerät aufzustellen. Für eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Maroldstraße setzte sich ein anderes Mädchen ein. "Die Autofahrer lassen die Kinder nicht über den Zebrastreifen." Ein Tempolimit gebe es dort schon, sagte Obesser. Doch er versprach, an beiden Stellen eine Geschwindigkeitsanzeige aufzustellen. Das Thema Spielplätze bewegt die jungen Bürger weiterhin. "Es muss auch welche für größere Kinder geben, viele Spielplätze sind für sie zu langweilig", gab ein Junge zu bedenken. Jugendbetreuer Sebastian Jäger versprach, dass es zu dem Thema noch einmal ein Treffen mit Jugendlichen geben wird. Möglicherweise würden auf dem Spielplatz an der Sparkasse noch weitere Geräte aufgestellt.

Andere vermissen einen Kletter- oder Minigolfpark in der Gemeinde. Der Bürgermeister verwies darauf, dass solche Projekte nicht Aufgabe der Gemeinde, sondern eine Sache privater Investoren sind. "Wir können ja mal zu einem Kletterpark fahren", schlug Jugendbetreuer Jäger vor. Ein älterer Jugendlicher machte sich für einen Bauwagen stark. "Für Jugendliche, die wenig Geld haben, ist das wichtig. Sie können nicht jeden Abend ein Lokal besuchen." Der Bürgermeister hatte für den Wunsch Verständnis. "Das Problem ist aber, einen geeigneten Platz zu finden", sagte Obesser. Und dass das Marktfest von Sonntag auf Samstag vorverlegt wird, hält er eher für unwahrscheinlich. "Da gibt es", sagte er zu dem jungen Mann, "zwei Optionen: Am Montag Urlaub nehmen oder Spezi trinken".

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