Markt Indersdorf:Innenausbau

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Auf dem Gelände zwischen Erhard-Prunner- und Arnbacher Straße sollen insgesamt zwölf Reihenhäuser errichtet werden.SZ-Grafik (Foto: N/A)

Markt Indersdorf verdichtet in großem Stil nach: Im Ortszentrum entstehen reihenweise neue Wohngebiete - so wie in Karpfhofen an der Arnbacher Straße. Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist hoch, der Zuzug in die Gemeinde hält an

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Holdenried-Anwesen, Klosterareal, Baywa-Gelände: Im Innenbereich von Markt Indersdorf entstehen reihenweise größere Wohngebiete. Die Areale waren teilweise schon früher bebaut, neue Flächen müssen dafür nicht erschlossen werden. Jetzt geht die Nachverdichtung weiter: Auf dem ehemaligen Wiedhopf-Anwesen im Ortsteil Karpfhofen ist ein weiteres Baugebiet geplant. Dort könnten bis zu 50 Wohnungen entstehen. Der Gemeinderat hat jetzt einer Änderung des Bebauungsplans zugestimmt. Gehwege und Grundstücksgrenzen wurden neu festgelegt. Bei den Parkplätzen gibt es ebenfalls Änderungen.

Auf dem Gelände zwischen Erhard-Prunner- und Arnbacher Straße sollen im Norden zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser und im südlichen Bereich drei Vierspänner - insgesamt zwölf Reihenhäuser - errichtet werden. Die Planung sieht bis zu 50 Wohnungen mit einer maximalen Wohnfläche von jeweils 156 Quadratmetern vor. Die genaue Zahl der Wohnungen ist im Bebauungsplan nicht festgelegt. Unter den Mehrfamilienhäusern ist eine Tiefgarage geplant. Sie wird jetzt 56 Stellplätze haben, mehr als ursprünglich vorgesehen. In diesem Bereich soll es auch 22 Parkplätze im Straßenraum geben. Jedem Reihenhaus wird eine Garage oder ein Carport und ein offener Stellplatz zugewiesen. Die an der Arnbacher Straße geplanten Parkplätze fallen weg; stattdessen fällt die Tiefgarage größer aus. Sie erhält einen oberirdischen Zugang im Bereich der Erhard-Prunner-Straße. Insgesamt soll es 104 Stellplätze geben, acht mehr als erforderlich. Der Gehweg im Süden soll breiter werden.

Ein Blockheizkraftwerk soll das Wohngebiet mit Energie versorgen

Alle Baukörper haben drei Vollgeschosse. Die Dächer sind Flach- oder Pultdächer. Jede Dachfläche, die größer als neun Quadratmeter ist, sollte ursprünglich begrünt werden. Stattdessen sind auf den meisten Dächern jetzt Solarzellen vorgesehen. Die Dachbegrünung absorbiert Niederschlagswasser, das der Abwasserkanal nicht aufnehmen muss. "Wir haben uns für die Begrünung entschieden. Was bleibt jetzt noch übrig davon?", fragte Um(welt)denker Hans Wessner den Vertreter des beauftragten Planungsbüros in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Begrünung und Solaranlagen hätten aus Sicht des Umweltschutzes den selben Wert, sagte der Planer. Ein Blockheizkraftwerk soll das Wohngebiet mit Energie versorgen. Im westlichen Bereich des Areals hin zur Arnbacher Straße und im Süden des Gebiets sind Maßnahmen für den Schallschutz erforderlich. Sie müssen die Auflagen des Schallschutzes für allgemeines Wohnen erfüllen. Dazu liegt ein ausführliches Gutachten vor.

Gute Infrastruktur in Markt Indersdorf

Der Bebauungsplan wird nach Paragraf 13 a des Baugesetzbuchs genehmigt. Das beschleunigte Verfahren gilt für Flächen im Innenbereich; die Ausmaße der Bebauung orientieren sich an der Umgebung. Laut Gesetzgeber dient dieses Verfahren auch dazu, relativ schnell neuen Wohnraum zu schaffen, wenn dafür Bedarf besteht. Dies trifft in Indersdorf zweifellos zu. Um das Genehmigungsverfahren abzukürzen, gibt es keine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, der Träger öffentlicher Belange oder der Behörden und Nachbarkommunen. Der Bebauungsplan muss nur öffentlich ausgelegt werden.

Im vergangenen Jahr überschritt Markt Indersdorf die 10 000-Einwohner-Marke. Der Zuzug in die Gemeinde ist nach wie vor groß. Markt Indersdorf hat eine gute Infrastruktur. Im Ort gibt es ein Krankenhaus, eine Realschule und ein Gymnasium, außerdem Kindergärten und Horte. Im Gewerbegebiet drängen sich mehrere Supermärkte. Indersdorf liegt an der S-Bahn-Linie S 2 Altomünster und ist damit gut an Dachau und München angebunden. Die Nachfrage nach weiteren Baugrundstücken ist hoch. In guten Lagen beträgt der Quadratmeterpreis inzwischen 700 bis 800 Euro. Allerdings gibt es zu wenig Baugrund - ein Umstand, der die Preise in die Höhe treibt. Das soll sich im neuen Flächennutzungsplan ändern, den die Gemeinde noch heuer verabschieden will. Auch die Nachverdichtungen im Innenbereich sollen die Wohnungsnot lindern.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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