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Markt Indersdorf:Indersdorf sieht die Problematik gelassen

Auch in vielen Indersdorfer Ortsteilen gibt es Straßen, die vor mehr als 25 Jahren angelegt, aber seitdem nicht ordnungsgemäß erstmals hergestellt wurden. Ein klassisches Beispiel ist die Emmeranstraße in Glonn. Der Straßenausbau wäre für die etwa 30 Anlieger ziemlich teuer; auch deshalb wollen ihn die Bürger nicht. "Wir haben den Ausbau hintan gestellt, sonst stünden die Anlieger auf den Barrikaden", erklärt Bauamtsleiter Erich Weisser.

Die Gemeinde sieht die Problematik eher gelassen. Für Bürgermeister Franz Obesser (CSU) gibt es keinen Grund, jetzt in Aktionismus zu verfallen und bis zum 1. April 2021 noch möglichst viele Straßen ordnungsgemäß bauen zu lassen. "Das hält sich bei uns in Grenzen", sagt der Bürgermeister. Das geänderte Kommunalabgabengesetz soll den Bürgern Rechtssicherheit geben und sie vor überzogenen Ansprüchen schützen. Die Gemeinde will in Ruhe prüfen, bei welchen Straßen Sanierungsbedarf besteht. In vielen Fällen gibt es gar keine Unterlagen mehr über den Bau der Straßen.

Obesser ist mit dem neuen Kommunalabgabengesetz gar nicht glücklich. Ähnlich geht es dem Bauamtsleiter. "Da werden wir noch viel Freude haben." Auch die wiederkehrenden Beiträge für den Straßenausbau sind für Weisser keine Lösung. Diese Regelung sei nur ein "Verwaltungsmonster". Die Verwaltung werde dem Gemeinderat davon abraten.

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Quelle:
SZ vom 12.10.2016 / sto/the
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