Markt Indersdorf:Ein Kreisverkehr gegen leichtsinnige Autofahrer

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Die CSU-Fraktion fordert einen Kreisel auf der Staatsstraße 2050, um gefährliche Überholmanöver zu verhindern

Von Jacqueline Lang, Markt Indersdorf

Auf der Staatsstraße 2050 an der Abzweigung in Richtung Glonn will die CSU-Fraktion im Marktgemeinderat Indersdorf eines Kreisverkehrs errichten. Aufgrund von gefährlichen Überholmanövern sei die Stelle derzeit ein "Unfallschwerpunkt", heißt es in einem Antrag von Jörg Westermair (CSU). Ein Kreisel könne Abhilfe schaffen. "Das was da zur Zeit abgeht, ist schon abenteuerlich." Solange, wie es dauere den Kreisverkehr zu planen und zu bauen, solle die Geschwindigkeit dort von 80 auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert sowie Leitschwellen angebracht werden, die ein Überholen erschweren. So die Forderung der CSU-Fraktion.

Bürgermeister Franz Obesser (CSU) gab gleich zu Beginn der Diskussion im Marktgemeinderat zu bedenken, dass es sich um eine Kreisstraße handle und deshalb nicht die Gemeinde, sondern das Staatliche Bauamt Freising zuständig sei. Mit 16 zu neun Stimmen einigten sich die Gemeinderäte schließlich darauf, die Verwaltung damit zu beauftragen, den Antrag an das Staatliche Bauamt weiterzuleiten.

Für die CSU-Fraktion im Marktgemeinderat ist klar: "Eine Ampel wollen wir niemals."

Gemeinderat Johann Lachner (CSU) scherzte, dass die Indersdorfer ja bereits "Kreisverkehrerprobt" seien. Eine Stelle, an der die Errichtung eines Kreisels aber so "ideal" gewesen sei, habe es bislang noch nicht gegeben. Optimistisch gerechnet müsse man allerdings davon ausgehen, dass der Kreisel bei jetzigen Beantragung erst in fünf bis zehn Jahren fertig werde. "Aber wenn wir nie einen Antrag stellen, werden die sich nie damit beschäftigen", so Lachner. Auf eines legte er aber wert: "Eine Ampel wollen wir niemals." Schon beim Kreisverkehr am Lidl hätte man der Gemeinde damals ein Ampelsystem aufschwätzen wollen, aber er sei froh, dass sich die Gemeinde damals durchgesetzt habe.

Gemeinderat Andreas Geier (BBN) indes hielt den Antrag der Christsozialen für verfrüht. Außerdem sei er, so Geier, dagegen, wie beim Kreisverkehr beim Lidl für die Planungskosten in Vorleistung zu gehen. Olaf Schellenberger (CSU) sah den Antrag seiner Fraktion ebenfalls kritisch: Die Installation von Leitschwellen für mittelfristigen Entschärfung der Situation werde nicht funktionieren, "die Einfädelspur ist zu kurz". Hubert Böck (SPD) sprach sich trotz dieser Prognose für die Leitschwellen und gegen den Kreisverkehr aus.

Bis ein Kreisverkehr wirklich gebaut wird, könnten viele Jahre vergehen

Andrea Waltinger vom Technischen Bauamt nahm den Gemeinderäten die Illusion, dass das Projekt zeitnah umgesetzt werden kann. Eine Anfrage beim Staatlichen Bauamt habe ergeben, dass man sich dort der Gefahrenlage besagter Stelle bereits bewusst sei, aber derzeit Planungskapazitäten fehlen würden. "Ich traue mich das fast gar nicht laut zu sagen", das Staatliche Bauamt würde tatsächlich eine Ampellösung favorisieren, so Waltinger.

Trotz dieser Prognose sprach sich eine Mehrheit im Indersdorfer Marktgemeinderat dafür aus, den Antrag zu stellen.

© SZ vom 16.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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