Markt Indersdorf:Bürgerberatung zum Thema Klimaschutz

Markt Indersdorf: Willi Kirchensteiner beschäftigt sich seit Jahren mit Sonnenenergie und wirbt dafür in der ganzen Welt.

Willi Kirchensteiner beschäftigt sich seit Jahren mit Sonnenenergie und wirbt dafür in der ganzen Welt.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Gemeinderat nimmt Vorschläge von Solarfachmann Willi Kirchensteiner auf. Nur Radwege werden nicht geteert

Was keine eine Kommune tun, um den weltweiten Klimawandel zu bekämpfen? Der Indersdorfer Solarexperte Willi Kirchensteiner sieht auf kommunaler Ebene dafür durchaus Möglichkeiten. Er hat an die Gemeinde drei Anträge gestellt und bietet in den Bereichen "Stärkung der Naherholungsmöglichkeiten" und "Umstrukturierung zur Energiewende" seine Unterstützung an.

Mit Kirchensteiners Vorschlägen hat sich der Indersdorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung befasst. Der Solarexperte regt in einem Antrag an, die Nutzung der Radwege im Gemeindebereich zu verbessern. Kirchensteiner schlägt deshalb vor, den Radweg an der Bahnlinie nach Erdweg zu teeren. Auf Arnbacher Flur sei dies seit Jahren der Fall. Wegen der Verlegung der Abwasserleitung von Arnbach nach Indersdorf ist der Weg derzeit in einem schlechten Zustand. Er werde aber wieder hergerichtet, versicherte Bürgermeister Franz Obesser (CSU) in der Sitzung. Der Gemeinderat lehnte es aber ab, den Weg zu teeren. "Dann müssten wir ja alle Feldwege teeren", sagte Helmut Ebert (Freie Wähler). Hans Lachner (CSU) wandte ein, dass der Weg im Landschaftsschutz- und Hochwasserschutzgebiet liege. Er sprach sich dafür aus, den Weg herzurichten, aber nicht zu teeren. Manfred Pohl (Freie Wähler) sprach das Thema Flächenversiegelung an. "Wir sollten vermeiden, was zu vermeiden ist." Auch Olaf Schellenberger (CSU) plädierte dafür, den Weg nicht zu asphaltieren. "Der Autoverkehr könnte dann zunehmen", befürchtet er.

Für die Teerung des Wegs setzte sich nur Paul Böller (Um(welt)denken) ein. "Wenn man möchte, dass mehr Menschen mit dem Fahrrad fahren, muss man die Radwege attraktiver machen." Andere Radwege seien auch geteert.

In einem weiteren Antrag setzt sich Kirchensteiner für eine Arbeitsgruppe ein. Sie soll drei bis vier Stunden pro Monat für eine Bürgerberatung zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im kommunalen und privaten Bereich zur Verfügung stehen. Kirchensteiner bietet an, in der Gruppe ehrenamtlich mitzuarbeiten. Der Gemeinderat befürwortete den Vorschlag einstimmig. "Es sollte aber ein niederschwelliges Angebot für alle Bürger sein, das zeigt, was der Einzelne machen kann", gab Martina Tschirge (SPD) zu bedenken.

Kirchensteiner schlug außerdem vor, für den Gemeinderat eine Informationsfahrt nach Wildpoldsried zu organisieren. Das Energiedorf im Allgäu habe in den vergangenen 20 Jahren eine kommunale, klimaverträgliche Energieversorgung umgesetzt. Kirchensteiner leitet dort seit vielen Jahren Fortbildungsveranstaltungen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Der Gemeinderat stimmte der Informationsfahrt zu. Bildung ist Kirchensteiner wichtig, er engagiert sich auch an Schulen.

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