Prozess gegen Stiftung Gedenkstätten:Impfgegnerin will weiter in KZ-Gedenkstätte arbeiten

Prozess gegen Stiftung Gedenkstätten: Die ehemalige Mitarbeiterin der Dachauer KZ-Gedenkstätte Marion Schmidt vor dem Münchner Arbeitsgericht, wo sie gegen die Kündigung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten klagt.

Die ehemalige Mitarbeiterin der Dachauer KZ-Gedenkstätte Marion Schmidt vor dem Münchner Arbeitsgericht, wo sie gegen die Kündigung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten klagt.

(Foto: Robert Haas)

Die ehemalige Referentin der Dachauer KZ-Gedenkstätte Marion Schmidt klagt gegen die Kündigung ihres Arbeitgebers. Dieser spricht ihr die Eignung für den Beruf ab. Vor der Verhandlung demonstrieren Unterstützer Schmidts vor dem Arbeitsgericht.

Von Jessica Schober, Dachau/München

Die ehemalige Referentin der Dachauer KZ-Gedenkstätte Marion Schmidt wehrt sich vor dem Münchner Arbeitsgericht gegen ihre Kündigung. Im April hatte die Gedenkstätte der Karlsfelderin unter anderem gekündigt, weil sie bei einer unangemeldeten Kundgebung auf dem Königsplatz vor Impfgegnern und Anhängern von Verschwörungserzählungen aufgetreten war und in Bezug auf eine mögliche Impfpflicht von einer "Faschisierung" Deutschlands und einem "faschistoiden" Staat gesprochen hatte sowie zur "Rebellion" gegen diesen aufgerufen hatte. Daraufhin hatte die Leiterin der Gedenkstätte Gabriele Hammermann mitgeteilt, dass Schmidt nicht weiter für die Gedenkstätte arbeiten könne. "Die KZ-Gedenkstätte Dachau missbilligt die Teilnahme einer ihrer Angestellten an einer Versammlung, auf der ein solch verharmlosender, verfälschender und unsensibler Umgang mit Geschichte gepflegt wird, auf das Allerschärfste", so Hammermann.

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