Arbeitskampf:Weitere Warnstreiks

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Die IG Metall-Mitglieder, (v.l.) MAN-Betriebsrat Leonidas Kiriakidis, Sibylle Wankel und Stefan Nietsch, hoffen auf eine Erfolg bei den Tarifverhandlungen. (Foto: Toni Heigl)

Nach einer ersten Streikwelle ruft die IG Metall München am Montag nicht nur die Beschäftigten von MAN und MTU erneut dazu auf, ihre Arbeit niederlegen.

Von Mathilda Witt, Karlsfeld

Am kommenden Montag ruft die IG Metall München erneut zu Warnstreiks auf. Um 11 Uhr finden gleichzeitig Kundgebungen am BMW-Forschungszentrum in der Knorrstraße und vor den Betriebsgeländen von MTU und MAN in der Dachauer Straße bei Karlsfeld statt. Über 8000 Beschäftigte werden erwartet, es ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Bereits Anfang der Woche hat es nach dem Scheitern der dritten Tarifverhandlungsrunde der Metall- und Elektroindustrie Ende Oktober erste Warnstreiks gegeben. Am Dienstag versammelten sich dutzende Mitarbeitende mit Trillerpfeifen und Trommeln auf dem MAN-Betriebsgelände bei Karlsfeld. „Wir arbeiten heute nicht, es ist Warnstreik“, rief Sibylle Wankel von der Gewerkschaft IG Metall München in die Menge.

Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Monatsentgelts um sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, außerdem soll es monatlich 170 Euro mehr für Auszubildende geben. Sie leiden laut Wankel mit am meisten unter den aktuell hohen Preisen leiden. Davon sei man derzeit noch weit entfernt, betonte sie.

Arbeitgeber warnt vor Verlust zehntausender Jobs

Vonseiten der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie in Bayern (vbm) hieß es nach der jüngsten Tarifrunde, die Entgeltforderung sei in Anbetracht des aktuell starken Beschäftigungsrückganges kontraproduktiv. In Bayern drohe derzeit der Verlust von zehntausenden Arbeitsplätzen, warnte die Verhandlungsführerin des vbm, Angelique Renkhoff- Mücke.

Derweil kündigte Gewerkschaftsvertreterin und MAN-Betriebsrätin Sibylle Wankel bei der Kundgebung am Dienstag die zweite Warnstreikwelle an, diesmal gemeinsam mit dem Triebwerkhersteller MTU. Wie bereits vor sechs Jahren werde vor den Betriebsgeländen an der Dachauer Straße demonstriert. Man wolle auf keinen Fall lockerlassen, rief Wankel, „sonst heißt es Eskalation, und das können wir“.

Der MAN-Standort ist schon geschrumpft

Auch der MAN Standort in Dachau wurde in den vergangenen Jahren verkleinert. Die Belegschaft habe bereits einen Personalabbau verarbeiten müssen, kritisiert Leonidas Kiriakidis, Betriebsrat am MAN-Standort mit Zuständigkeit für den Teilbereich Dachau.

Am kommenden Montag steht ein neuer Termin für die Tarifverhandlungen an. Sollten die Forderungen dann weiterhin nicht erfüllt werden, werde man laut IG Metall schärfere Maßnahmen, wie etwa einen ganztägigen Warnstreik, in Erwägung ziehen.

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