Linie A:Bahn rammt Auto

Lesezeit: 1 min

Ein Ruck und ein lauter Rums. Das war zunächst alles, was die erschreckten Schulkinder in der Linie A on der Kollision mit einem Auto mitbekamen, in dem zwei Menschen saßen.

Gregor Schiegl

Ein voll besetzter Zug der Linie A hat am Donnerstagmittag bei Arnbach ein Auto gerammt. Der 71-jährige Fahrer wurde nach Angaben der Polizei mittelschwer verletzt. Seine 79-jährige Ehefrau, die auf dem Beifahrersitz saß, wurde eingeklemmt und musste von Einsatzkräften der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Die 79-Jährige erlitt "schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen". Sie wurde vom Rettungshubschrauber nach der Erstversorgung am Unfallort in das Klinikum Großhadern gebracht, ihr Mann kam ins Krankenhaus Dachau. Die Linie A war nach dem Unfall für zweieinhalb Stunden gesperrt, die Passagiere setzten ihre Reise in Bussen fort.

Eine 79-Jährige, die bei dem Unfall schwer verletzt wurde, brachte ein Rettungshubschrauber nach der Erstversorgung am Unfallort in das Klinikum Großhadern. (Foto: DAH)

Die Kollision ereignete sich zur Mittagszeit gegen 13.10 Uhr am unbeschrankten Bahnübergang in Arnbach. Der Rentner aus dem Landkreis war auf der Straße "Am Kühberg" ortsauswärts in Richtung Hirtlbach unterwegs. Beim Überqueren des unbeschrankten Bahnüberganges übersah er den aus Richtung Dachau kommenden Zug. Dessen Lokführer leitete zwar sofort eine Schnellbremsung ein, konnte den Zusammenstoß aber nicht mehr verhindern. Der Zug erfasste das Auto mit den Puffern an der rechten Fahrzeugfront, wodurch es gedreht wurde und gegen ein Andreaskreuz geschoben, das umknickte.

Der Bahnpolizei zufolge war der Zug gerade erst aus dem Bahnhof ausgefahren, hatte an dem gut einsehbaren unbeschrankten Bahnübergang aber schon eine Geschwindigkeit von rund 49 Kilometern pro Stunde erreicht. Von den etwa 300 Passagieren im Zug, nahezu ausschließlich Schüler, wurde niemand verletzt. Die meisten Kinder ließen sich nach dem Unfall von ihren Eltern in Arnbach abholen.

Eine Augenzeugin berichtete von vereinzelten weinenden Mädchen, die durch den Ruck beim Aufprall geschockt worden seien. Nach dem subjektiven Eindruck der Zeugin war die A-Linie, die wegen ihres gemächlichen Fahrtempos auch liebevoll Bummerl oder Alto-Blitz genannt wird, noch "sehr langsam" unterwegs.

Den beiden Bewohnern aus dem Landkreis, die im Wagen saßen, dürfte dies das Leben gerettet haben. Für das Rentnerehepaar, heißt es in der Polizeimeldung, sei der Unfall "noch relativ glimpflich" ausgegangen. Der Gesamtschaden an Zug, Auto und Andreaskreuz wird auf 15 000 Euro geschätzt. Im Einsatz waren die freiwilligen Feuerwehren aus Arnbach, Schwabhausen, Markt Indersdorf und Dachau. Die Sperrung der Bahnstrecke konnte gegen 15.30 Uhr wieder aufgehoben werden.

Alle Bahnübergänge entlang der Linie A sollen im Zuge des Ausbaus zur S-Bahnlinie 22 umgebaut werden - auch aus Sicherheitsgründen. Die S-Bahn erreicht deutlich höhere Geschwindigkeiten als das Bummerl.

© SZ vom 18.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: