Bildungssystem: „Die Lehrkraft ist nicht mehr die Zentrale“

Die Klassenzimmer, in denen Leonie Feitenhansl arbeitet, gestaltet sie mit ihren eigenen Mitteln um, auch weil sie sich im Frontalunterricht selbst nicht wohl fühlt. (Foto: Martin Stier)

Sie gibt keine Hausaufgaben, schafft die Sitzordnung ab, postet Reels aus dem Klassenzimmer und liest den Kindern ihre schlechten Zeugnisse von früher vor: Die 29-jährige Leonie Feitenhansl aus Karlsfeld ist eine Revoluzzerin des Bildungssystems. Nun hat sie ihren Beamtenjob als Lehrerin gekündigt, obwohl sie noch so vieles verändern will.

Über ihren Instagram-Account „Kunstundstunde“ folgen ihr 72 000 Menschen, unter anderem auch ihr ehemaliger Klassenlehrer aus der zehnten Klasse. Die Grundschullehrerin Leonie Feitenhansl teilt Ideen und Praxisbeispiele und bietet Fortbildungen und Netzwerkmöglichkeiten für Lehrkräfte an. Nach vier Jahren im staatlichen Schulsystem hat sie gekündigt – will aber weiterhin als Lehrerin und Start-up-Gründerin arbeiten. Im Interview erzählt sie, welche drei Dinge sie sofort im bayerischen Schulsystem verändern würde.